Freitag, 5. Februar 2021
Yamato Nadeshiko -22-
Er sagt mir, ich solle die Oberschenkel anspannen und mich nicht faul auf den Fersen niederlassen. Dabei fasst er mir und danach der jungen Frau neben mir an die Oberschenkel. Er nimmt auch ein Blatt Papier und schiebt es ihr mit Leichtigkeit zwischen Ober- und Unterschenkel. Es dauert etwas, bis der Blatttest auch bei mir klappt und er zufrieden ist.

Anschließend sagt er: „Den Kopf zu Boden!“

Wieder ist er mit meiner Aktion unzufrieden. Er lässt die Japanerin sich verbeugen. Sie macht es mit steifem Rücken, wie ich das schon mehrfach gesehen habe, wenn wir von Japanerinnen begrüßt worden sind. Ich versuche es ebenfalls. Nach ein paar Versuchen gefällt ihm meine Verbeugung endlich.

Meine Schenkel beginnen zu brennen. Diese Position ist total ungewohnt für mich. Der Mann beugt sich zu mir herunter und hebt mein Kinn sanft an, so dass ich ihn anblicken muss. Er legt seinen Finger auf meine Lippen. Ich soll nicht sprechen.

„Du hast keinen Namen,“ sagt er.

Ich verstehe nicht, was er meint. Aber sein Finger liegt auf meinen Lippen. Ich schaue zu ihm auf.

„Möchtest du gefüttert werden?“ fragt er.

Panik steigt in mir auf. ‚Zwei Wochen, oder so, ohne Essen halte ich nicht durch,‘ denke ich.

„Du darfst antworten,“ sagt er und löst seinen Finger von meinen Lippen.

„Ja,“ flüstere ich.

„Möchtest du leben?“ fragt er als nächstes.

„Ja,“ antworte ich leise.

Er schaut mich abschätzend an. Es scheint, als mustere er jeden Zentimeter meines Körpers. Ich strecke meine Wirbelsäule durch, richte mich kerzengerade auf den Knien auf und bettele:

„Gnade, bitte hab Mitleid mit mir!“

Sein Gesicht bleibt ausdruckslos. Ich sinke wieder in mich zusammen.

„Man wird kein Mitleid mit mir haben, nicht wahr?“ hauche ich.

„Nicht auf die Weise, die du im Sinn hast!“ erwidert er mir. „Solltest du gut genug sein, dann wird man dir irgendwann Gnade erweisen.“

Meine Hände rutschen instinktiv höher, um sie über meine Scham zu legen.

„Tomaranai! -Nein, stopp!-“ kommt sein nächster Befehl.

Ich lege die Hände wieder auf meine Oberschenkel. Tränen laufen über meine Wangen. Aus irgendeinem Grund will ich, dass er zufrieden mit mir ist. Ich wage es nicht, zu ihm aufzuschauen.

„Du darfst deinen Kopf heben,“ höre ich sagen.

Ich hebe meinen Kopf und sehe ihn an. Er hält mir seinen Handrücken vor den Mund. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Was erwartet man nun von mir?

„Ich weiß nicht, was ich tun soll,“ flüstere ich.

„Was für ein verschüchtertes kleines Ding du doch bist,“ stellt er fest. „Was glaubst du denn, sollst du tun?“

„Ich weiß es nicht.“

„Was WILLST du denn tun?“ fragt er da, und erklärt: „Du wirst meine Hand küssen, liebevoll und zärtlich! Es ist die Hand von der du alles empfängst!“

Ich sehe furchtsam zu ihm auf.

„Hast du verstanden?“

Ich nicke stumm.

„Zuerst wird die Hand zu dir kommen, dann wirst du dich der Hand nähern!“

„Ja,“ flüstere ich.

Sanft berührt er mit dem Handrücken meine Lippen. Durchströmt von unglaublichen Gefühlen, die ich selbst kaum verstehe, küsse ich seine Hand.

Dann zieht er sie zurück und hält sie einige Zentimeter vor meinen Kopf. Es ist natürlich eine Sache, eine Handlung aufgezwungen zu bekommen, und eine andere, sie aus eigenem Antrieb durchzuführen, sich der Hand zu nähern und sie auf diese intime Weise zu berühren. Ich ringe mit mir selbst.

Schließlich beuge ich mich ein wenig vor und recke ihr meine Lippen entgegen. Dann küsse ich die Hand des Mannes liebevoll, inbrünstig. Mit der Zunge fahre ich über den Handrücken, sanft, sinnlich und liebkosend. Der Mann zieht seine Hand zurück und ich blicke auf zu ihm. Tief in meinem Herzen weiß ich, was ich bin.

„Am Ende dieses kleinen Lehrganges wirst du alles tun, was befohlen wird, auch wenn dir der Befehl im Moment sinnlos erscheint!“ prophezeit mir der Mann. „Du wirst all deine Kraft in die Befolgung des Befehls legen!“

„Das geht aber nur, wenn ich vollstes Vertrauen in den Herrn habe, dass seine Strategie letztendlich aufgeht!“ versuche ich zu relativieren.

„Und? Hast du Vertrauen?“ fragt er lauernd.

„Ich kenne Sie doch noch gar nicht! Und ich gebe doch mein Gehirn nicht ab! Selbstloses Handeln ist selbstzerstörerisch!“

„Du gehorchst also nur unter der Bedingung, dass du die Prinzessin deines Herrn bist? Dass er dir das gefälligst zu zeigen hat…“ fragt er nach.

„Das ist doch so! Ich kann doch niemandem bedingungslos vertrauen auf dieser Welt!“ rechtfertige ich mich.

„Das Motiv hinter deinen Argumenten ist Eifersucht. Du willst den Mann allein für dich! Das ist auch eine Form von Besitzdenken!“

„Aber das bedeutet doch nicht, dass ich mich aufgeben muss!“

„Vertraut nicht auch ein Hund bedingungslos seinem Herrn?“ setzt er nach.

„Aber das ist doch etwas ganz anderes!“ ereifere ich mich.

„Was bist du denn hier? Du bist wie ein Tier! In dir toben tierische Emotionen, sobald ein Mann in deiner Nähe ist! Du willst ihn zufriedenstellen, ihn auf dich stolz machen! Was also bist du hier?“

Ich bleibe nachdenklich still. Nach einer Weile redet er weiter:

„Dadurch entsteht ein Vakuum an Selbstverantwortung. Aber dieses Vakuum füllen die Männer mit ihrer Verantwortung für dich, mit ihrer Fürsorge! Du lässt dich fallen, du lässt dich treiben, aber du wirst aufgefangen und geführt!“

Da ich immer noch still bleibe, sagt er: „Du kannst noch nicht wirklich loslassen, dich nicht fallenlassen. Du kannst dein Leben noch nicht aus der Hand geben! Du verpasst damit die tiefgehenden Emotionen, zu denen du in deiner Position fähig wirst.“

Ich nicke und sage mir, dass ich noch viel vor mir habe.

„Aufstehen und mitkommen!“ befiehlt er jetzt.

Die Japanerin neben mir und ich erheben uns und folgen ihm hinaus auf einen schmalen Gang. Nach kurzer Zeit erreichen wir einen Raum, in dem zwei andere Frauen vor einer älteren Frau sitzen, die einen Vortrag hält. Der Raum hat Spiegelwände und eine Tafel. Ich staune. Dies ist ein Schulzimmer!

Als wir eintreten geht die Frau, die ich für die Lehrerin halte, auf die Knie und beugt ihren Kopf in Richtung des Mannes. Ihre Schülerinnen machen es ihr gleich.

„Hoshiko-chan -Sternenkind-, sieh mich an!“ sagt der Mann.

Während die anderen Frauen in dieser unterwürfigen Stellung verharren, geht die Lehrerin in den Seiza -Kniesitz-.

„Hier bringe ich dir jemanden für eine kurze Einweisung!“

Dann wendet er sich um und verlässt mit der Japanerin den Raum, die er vorhin für die kurze Unterweisung hinzugeholt hat.

Hoshiko-chan, wie die Lehrerin wohl heißt, erhebt sich wieder, schaut zu mir und deutet an einen Platz neben ihren Schülerinnen. Ich gehe dorthin und knie mich in den Seiza. Hoshiko-chan lächelt und stellt sich vor:

„Ich bin Hoshiko-chan. Das heißt Sternenkind auf Japanisch. Ich bin hier Saisho -die Erste-. Du wirst ab sofort mir gehorchen! Wie heißt du?“

Gehorsam erwidere ich:
„Ich habe keinen Namen, hat man mir eben gesagt.“

„Du bist also noch ganz frisch bei uns?“

„Ja, mein Freund ist mit mir für ein paar Wochen hergekommen. Er wird nach Ablauf der Zeit sicher mit mir wieder zurückfliegen.“

Sie nickt kaum merklich und fragt weiter:

„Wie war früher dein Name?“

„Gabi Löffler.“

„Gut, dann heißt du ab jetzt Gabi,“ entscheidet Hoshiko. Danach sagt sie:

„Ihr werdet im Seiza verharren bis ich zurück bin!“ und verlässt den Raum.

Nach einigen Minuten ist sie zurück. Sie lächelt und beginnt ihren Unterricht. Im Folgenden habe ich den Eindruck, dass ihr prüfender Blick auf mir länger verweilt, als auf ihren anderen Schülerinnen.

Wir lernen verschiedenes über häusliche Tätigkeiten wie Kochen, Nähen, Waschen, Putzen in demütiger Haltung. An den darauffolgenden Tagen erhalten wir auch noch Lektionen in Sitte und Manieren in Theorie und Praxis hinzu. Zum Beispiel wird uns beigebracht, wie man am Tisch ehrerbietig, geschickt, unaufdringlich und meist auch leise serviert. Ein anderes Beispiel ist wie man sich bewegt und läuft, anmutig kniet, dass man ein herunter gefallenes Ding besser durch Niederkauern als durch Bücken aufhebt.

Dann kommt unsere Lehrerin zu Ausdrucksübungen des Gesichts und des Körpers, denn darüber zeigt sich Anmut und Schönheit einer Magd, erklärt sie. Ein bedeutender Teil unserer Ausbildung ist weiterhin intimer und erotischer oder sexueller und sinnlicher Natur und erstreckt sich von Make-up, über Körperschmuck, Kosmetik und Parfüms bis zu psychologischen und physischen Techniken, normalerweise eine Kombination von beiden, zur Befriedigung unserer Männer.

Um das Gelernte in Anwesenheit Hoshikos demonstrieren zu können, kommt immer ein Mann hinzu. Anfangs ziere ich mich etwas. Aber auch diese Schamgrenze ist schnell genommen, und der jeweilige Mann scheint es sichtlich zu genießen als Probe-Herr im Unterricht herhalten zu müssen.

Viele erlernte Bewegungen gehören zum Ritual, zu der Symbiose von Herrn und Magd. Es sind solche Kleinigkeiten, wie Hand-, Finger- oder Hüftbewegungen. Wir lernen aber auch die Bewegungen der Männer zu verstehen, ihr Interesse und ihre Wünsche aus diesen Winzigkeiten abzulesen. Es ist im Grunde kein Geheimnis, dass die Magd bei zunehmender Übung die Stimmungen und Wünsche ihres Herrn vorauszuahnen in der Lage ist. Dabei erkennen wir, dass wir Macht über die Gefühle der Männer haben, wenn wir das erlernte Wissen anwenden können.

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