Dienstag, 4. Juli 2023
Der Mond leuchtet so schön -21-
Als Ichiro-kun in den Kindergarten kommt, ist sie schon fünf, ein großes Mädchen, das uns keine Schande macht. Wir beginnen, uns für Grundschulen zu interessieren, die sie zu Fuß erreichen kann. Wir finden eine, die uns zusagt. Hier wird sie die nächsten sechs Jahre lernen.

Damit alle Schüler gleich aussehen und es keine Eifersüchteleien oder Sticheleien gibt, kaufen wir nach Angaben der Schule eine Schuluniform und Sportkleidung. Sie benötigt auch ein paar Schuhe, das nur im Inneren des Schulgebäudes getragen wird. Ihre Straßenschuhe wechseln die Schüler im Eingangsbereich und stellen sie in dafür vorgesehene Fächer.

Für den Straßenverkehr erhält Himei-chan einen weißen Hut mit Krempe. So sind die Grundschüler im Straßenverkehr gut zu erkennen. Die Schüler treffen sich auf dem Schulweg und gehen in Gruppen zusammen. An jedem Überweg stehen städtische Mitarbeiter in Warnwesten, die den Schülern die Überquerung ermöglichen. Die Kinder folgen dabei die ganze Zeit extra ausgewiesenen tsugakuro -Schulwegen-.

Der Otou-San arbeitet sechs Tage in der Woche zehn bis 14 Stunden. An einem Tag in der Woche hat er frei. Das ist für uns der Familientag. An diesem Tag besuchen wir die Sofu-San -Großeltern-, unternehmen Spaziergänge in Parks, gehen in Zoos oder Märchenparks.

Auf den angrenzenden Spielplätzen neben Restaurants werden unsere Kinder gerne mit "Asobou -Lass uns Spielen-!" von anderen Kindern angesprochen. Wir finden auch Athletic Parks, wo unsere Kinder auf Parcours, komplett aus Holz, toben können.

Es hat sich herausgestellt, dass unsere Kinder große Insekten-Fans sind. So sind wir oft zu Viert in Insektarien zu finden. Das ist wirklich kein Wunder, angesichts der zeternden Zikaden im Sommer und der imposanten Nashorn- und Hirschkäfer im Frühjahr in der freien Natur.

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Mit der Einschulung kommen auf Himei-chan und ihre Mitschüler neben dem Unterricht noch weitere Aufgaben zu. Das Reinigen ihrer Klassenzimmer, der Fenster, und Gänge übernehmen die Kinder selbst. Sie arbeiten täglich für ungefähr eine Viertelstunde in Gruppen zusammen und reinigen die Schule vom Eingangsbereich über die Sporthalle bis zu den Toiletten und Waschräume. Ebenso das Büro der Schulleitung und das Lehrerzimmer steht auf ihrem Reinigungsplan. Sie wechseln sich auch in der Verteilung des Kyuushoku -Schulessens- ab.

Dabei entscheiden sie, wer dran ist, ohne zu diskutieren oder zu streiten, indem sie das bekannte Spiel Licht-Schere-Papier in einer speziellen Version spielen, genannt Jan-Ken-Pon. Dieses Spiel kennen sie schon seit ihrer Kindergartenzeit, wo damit entschieden wurde, wer das letzte Dessert bekommt, oder wer die Schälchen einsammeln muss.

Dieses Spiel ist so beliebt, dass es die Kinder selbst auf dem Schulhof spielen, um sich in gleichmäßige Teams aufzuteilen. Dafür nutzen sie eine vereinfachte Version ‚Gu-to-pa -Stein und Papier-‚ bis die Summe der 'Steine' und 'Papiere' gleichmäßig ist.

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