Mittwoch, 7. Juni 2023
Der Mond leuchtet so schön -12-
Sie geht nun an die Theke, tippt die Bestellung in ein Gerät, das ihr einen Bon ausdruckt. Den Bon erhält der Koch hinter der Theke, der ihn neben anderen Bons an die Wand spießt.

Wenig später ertönt ein 'Ping', die Bedienung geht zur Theke und bringt die Bestellung an unseren Tisch. Der Bumon-choo bestellt noch zwei Glas Wein zum Essen. Wir speisen ein außergewöhnliches Menü, weil heute Weihnachten ist. Nachdem wir unsere Teller leer haben, ruft er die Bedienung noch einmal an den Tisch.

"Sumimasen -Entschuldigung-!"

Als die Bedienung neben uns steht, sagt er:
"Ocha no ipphai kudasai -Eine Tasse Tee, bitte-."

Ich habe mein Glas Wein erst zur Hälfte geleert, aber Bumon-choo drängt mich nicht. Stattdessen greift er in die Innentasche seiner Anzugjacke und fördert ein dunkel lackiertes Spankästchen zutage. Er stellt es vor mich hin. Dazu sagt er, mich anlächelnd:

"Schau mal, Tanaka-San. Das hier habe ich vor ein paar Tagen gefunden."

Er hebt den Deckel ab und präsentiert einen mit Edelsteinen besetzen Haarschmuck. Ich bin total überrascht, sitze wie gelähmt auf meinem Platz und schaue mit großen Augen auf das teure Schmuckstück.

Bumon-Choo holt mich aus der Schockstarre, indem er mich anspricht:

"Was ist mit dir, Tanaka-San? Gefällt es dir nicht?"

Ich verneige mich leicht und antworte ihm mit zitternder Stimme:

"Sukoshi yurushite -Verzeihe mir bitte-! Ich habe noch nie zuvor solch ein Geschenk erhalten."

Er nimmt es aus der Schachtel und steckt es mir ins Haar. Ich beuge meinen Kopf dafür tief herunter.

Nachdem ich meinen Wein getrunken habe, hat Bumon-choo auch seinen Tee geleert. Eine vorbeikommende Bedienung hält er kurz auf:

"Sumimasen -Entschuldigung-."

Nachdem sie uns ihre Aufmerksamkeit schenkt, fragt er:

"Okanjou wo onegai shimasu -Könnte ich bitte die Rechnung habe-?"

Sie bringt sie ihm und Bumon-choo gibt sie an mich weiter. Wir erheben uns und gehen zur Kasse vor dem Ausgang. Dort zahle ich unseren Restaurantbesuch, wie ich auch alle anderen Zahlungen im alltäglichen Leben begleiche. Der Abteilungsleiter lässt sein Gehalt auf mein Konto überweisen. Dafür erhält er nach Eingang seines Gehaltes ein Taschengeld von mir, damit er seine Rechnungen bezahlen kann, wenn er mit seinen Kollegen ausgeht. Nun hat er in den letzten Monaten davon Geld angespart, um mir den teuren Schmuck schenken zu können!

Beim Verlassen des Restaurants sagt er laut:
"Gochisousama deshita -Vielen Dank für das Essen-!"

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