... newer stories
Freitag, 14. April 2023
Hao Ling -39
hermann-jpmt, 09:36h
Mein ehrenwerter Vater fragt unvermittelt:
"Hat Ihre Majestät sich dazu geäußert, wie lange man dich in Peking brauchen wird?"
"Nein," antworte ich. "Sie hat mich nur gebeten, wieder zurückzukehren."
"Und," wirft Mama ein, "wirst du es tun?"
Ich blicke meine Eltern nacheinander an, lasse dann den Blick durch den Raum schweifen und sage schließlich:
"Ja, ich werde wieder zurückgehen. Ihre Majestät setzt großes Vertrauen in mich und im Hohen Haus wartet eine Aufgabe auf mich."
"Du musst tun, was du tun musst, Yi Ni. Aber jetzt wollen wir nicht mehr über Politik reden!"
"Es ist vielleicht nicht das Leben, das du dir für mich gewünscht hast, Mama. Ich selbst weiß, dass ich nicht bis ins Alter in der Politik bleiben will. Aber ich weiß auch, dass ich bis dahin mein Bestes für die Völker der Volksrepublik geben werde."
*
Zwei Wochen später kommt eine Einladung vom Premierminister. Infolge skizziere ich vor dem Stadtrat die Situation der Mongolen in der Gebi. Der ehrenwerte Bu Men Chen spricht in seiner Funktion als Klostervorsteher in unserer Stadt und macht den Vorschlag, dass eine Gruppe von zwanzig Mönchen des Klosters sich dort einmal umschaut. Sie sollen einen Platz für ein weiteres Kloster herausfinden und Lastwagen mit Baumaterialien dorthin dirigieren. Grundwasserbohrungen sollen tiefliegendes Grundwasser anzapfen, das dort Landwirtschaft und Viehzucht ermöglicht.
Der Vorschlag wird mit Mehrheit angenommen und Meister Chen trifft die Vorbereitungen für die Expedition.
Ihre Majestät bittet mich, die letzten Tage meines Urlaubs im Palast zu verbringen. Ich beziehe gemeinsam mit Wu Hao Ling zwei Gäste-Appartements dort und habe den Vorzug, gemeinsam mit Ihrer Majestät zu speisen. Dabei beginnt die Königin eine Konversation über die Eigenheiten des Regenten-Daseins, ein Thema, bei dem ich mithalten kann. Schließlich bin ich ihre Vorgängerin im Amt gewesen.
Wir zählen Aspekte ihrer und meiner vergangenen Regentschaft auf, die sich gleichen und sprechen über diejenigen, die sich unterscheiden. So ist das Essen wie im Flug vorüber gegangen.
Dann ist der Tag der Abreise angebrochen. Unsere Koffer werden zum Bahnhof gebracht und ich verabschiede mich herzlich von Ihrer Majestät, dem Premierminister und Bu Men Chen, dem Chef der Palastwache und unserem strengen Lehrer für die Selbstverteidigung.
Anschließend fahren wir zum Bahnhof. Wu Hao Ling beobachtet die vorbeiziehende Stadtlandschaft und den Park. Ich lege meine Hand auf ihre und sage:
"Wir werden wiederkommen! Wir werden tun, was getan werden muss und dann kommen wir zurück."
Sie wendet mir den Blick zu, lächelt und nickt.
*
"Hat Ihre Majestät sich dazu geäußert, wie lange man dich in Peking brauchen wird?"
"Nein," antworte ich. "Sie hat mich nur gebeten, wieder zurückzukehren."
"Und," wirft Mama ein, "wirst du es tun?"
Ich blicke meine Eltern nacheinander an, lasse dann den Blick durch den Raum schweifen und sage schließlich:
"Ja, ich werde wieder zurückgehen. Ihre Majestät setzt großes Vertrauen in mich und im Hohen Haus wartet eine Aufgabe auf mich."
"Du musst tun, was du tun musst, Yi Ni. Aber jetzt wollen wir nicht mehr über Politik reden!"
"Es ist vielleicht nicht das Leben, das du dir für mich gewünscht hast, Mama. Ich selbst weiß, dass ich nicht bis ins Alter in der Politik bleiben will. Aber ich weiß auch, dass ich bis dahin mein Bestes für die Völker der Volksrepublik geben werde."
*
Zwei Wochen später kommt eine Einladung vom Premierminister. Infolge skizziere ich vor dem Stadtrat die Situation der Mongolen in der Gebi. Der ehrenwerte Bu Men Chen spricht in seiner Funktion als Klostervorsteher in unserer Stadt und macht den Vorschlag, dass eine Gruppe von zwanzig Mönchen des Klosters sich dort einmal umschaut. Sie sollen einen Platz für ein weiteres Kloster herausfinden und Lastwagen mit Baumaterialien dorthin dirigieren. Grundwasserbohrungen sollen tiefliegendes Grundwasser anzapfen, das dort Landwirtschaft und Viehzucht ermöglicht.
Der Vorschlag wird mit Mehrheit angenommen und Meister Chen trifft die Vorbereitungen für die Expedition.
Ihre Majestät bittet mich, die letzten Tage meines Urlaubs im Palast zu verbringen. Ich beziehe gemeinsam mit Wu Hao Ling zwei Gäste-Appartements dort und habe den Vorzug, gemeinsam mit Ihrer Majestät zu speisen. Dabei beginnt die Königin eine Konversation über die Eigenheiten des Regenten-Daseins, ein Thema, bei dem ich mithalten kann. Schließlich bin ich ihre Vorgängerin im Amt gewesen.
Wir zählen Aspekte ihrer und meiner vergangenen Regentschaft auf, die sich gleichen und sprechen über diejenigen, die sich unterscheiden. So ist das Essen wie im Flug vorüber gegangen.
Dann ist der Tag der Abreise angebrochen. Unsere Koffer werden zum Bahnhof gebracht und ich verabschiede mich herzlich von Ihrer Majestät, dem Premierminister und Bu Men Chen, dem Chef der Palastwache und unserem strengen Lehrer für die Selbstverteidigung.
Anschließend fahren wir zum Bahnhof. Wu Hao Ling beobachtet die vorbeiziehende Stadtlandschaft und den Park. Ich lege meine Hand auf ihre und sage:
"Wir werden wiederkommen! Wir werden tun, was getan werden muss und dann kommen wir zurück."
Sie wendet mir den Blick zu, lächelt und nickt.
*
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories