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Montag, 21. August 2023
Der Mond leuchtet so schön -37-
hermann-jpmt, 10:10h
Vor dem Haus angekommen, in dem die Wohnung der großen Geisha Emi-San liegt, klingele ich wenige Minuten vor 12 Uhr. Mit einem Summen springt die Tür auf und ich fahre mit dem Aufzug in die richtige Etage. Die Wohnungstür ist nur angelehnt.
Nun betrete ich die Wohnung und schließe die Tür leise hinter mir. Ich sage laut "Tadaima -Ich bin da-!", ziehe die Straßenschuhe aus und gehe in Hausschuhen in den Washitsu -Hauptraum-. Die One-San sitzt im Seiza vor einem niedrigen Tisch voller Speisen. An der Zimmertür verbeuge ich mich tief und grüße:
"Konnichiwa, One-San!"
"Komm näher und setze dich zu mir!" fordert sie mich lächelnd auf.
Ich gehe nun auch am Tisch in den Seiza -Kniesitz-, während sie mir ein Glas Tee ausschenkt.
"Das Training ist anstrengend!" erklärt sie mir. "Nimm ruhig reichlich."
Also fülle ich meinen Teller aus den Schüsseln vor mir und beginne erst einmal mit dem Essen. Nachdem ich fertig bin, räumt sie alles zusammen und trägt drei Schüsseln in die Küche. Ich erhebe mich und helfe beim Abräumen.
Anschließend erhalte ich von ihr zwei einfache Fächer und soll ihr zuerst einmal zusehen. Sie öffnet ihre beiden Fächer und hebt sie vor die untere Gesichtshälfte. Mich über den Rand des einen Fächers anschauend, bewegt sie ihn seitwärts, um das freiwerdende Gesicht sogleich mit dem anderen Fächer zu bedecken.
Den einen Fächer hält sie nun am langen Arm vom Körper weg, während sie sich von mir wegdreht. Nun hebt sie den anderen Fächer über den Kopf und lässt ihn im erhobenen Zeigefinger rotieren. So tanzt sie mir einige Figuren vor und fordert mich anschließend auf, meine Fächer ähnlich vor das Gesicht zu halten und zu bewegen und dabei möglichst verführerisch zu lächeln.
Es dauert mehrere Stunden bis ich die Tanzfigur, die sie mir nach dem Mittagessen gezeigt hat in all ihren Einzelschritten leidlich nachahmen kann. Nun kocht sie Tee und lässt mich Gebäck dazu auf den Tisch stellen. Bei diesem Nachmittagstee werde ich langsam etwas ruhiger.
Sie erklärt mir währenddessen:
"Geishas sind keine Ehefrauen. Sie verkaufen auch nicht ihren Körper, sondern ihre Gesellschaft, ihre Konversation, ihren Tanz. Sie schaffen eine andere, eine geheime Welt, einen Ort reiner Schönheit. Das Wort 'Geisha' bedeutet 'Künstlerin' und eine Geisha ist ein lebendes Kunstwerk."
Nach dem Nachmittagstee führt sie mich ins Schminkzimmer und zeigt mir, wie man sich als Maiko -Geisha in Ausbildung- dezent schminkt. Dazu setzt sie mich vor einen dreiteiligen Spiegel, die mir gleichzeitig meine Front und meine Seiten zeigt. Danach bindet sie ihr Haar zu einem Dutt. Dabei lässt sie mich wieder zusehen, um anschließend von mir zu verlangen, es ebenso zu tun. Natürlich muss sie mir dabei noch helfen.
Anschließend zeigt sie mir ihr Ankleidezimmer und sucht dort für mich einen einfachen Kimono heraus. Sie selbst zieht sich ein wunderschönes Exemplar an. Ein Kunststoffkopf auf einer Kommode in der Ecke trägt eine prächtig zurecht gemachte Perücke. Die One-San zieht sie dem Dummy ab und sich selbst auf. Dann stellt sie sich vor einen Spiegel und zupft sie zurecht, um sie danach festzustecken. Dabei erklärt sie:
"Früher hat ein Stylist jedesmal die Frisur gelegt. Sie wurde dann mit einer Paste fixiert. Das war eine schmerzhafte Angelegenheit, so dass die Geishas die Prozedur nur alle acht Tage über sich ergehen ließen, oder wenn ein besonderes Ereignis anstand. Sie mussten lernen, auf einem Nacken-Höckerchen zu schlafen, um die Frisur nicht zu zerstören."
Nun sind wir soweit und verlassen die Wohnung. Wieder hat die One-San ihren Schirm dabei. Ich halte ihn über uns beide. Wir lassen uns zu einem Ochaya -Teehaus- bringen, wo sie heute einen Termin hat. Sie trägt dort ein jahrhundertealtes Gedicht vor und spielt dabei auf einer Shamisen. Es ist eine dreisaitige Laute, die man mit einem Plektrum zupft, das wie ein Ginkoblatt aussieht. Ich werde wohl auch noch lernen müssen, das Instrument zu beherrschen.
Nun betrete ich die Wohnung und schließe die Tür leise hinter mir. Ich sage laut "Tadaima -Ich bin da-!", ziehe die Straßenschuhe aus und gehe in Hausschuhen in den Washitsu -Hauptraum-. Die One-San sitzt im Seiza vor einem niedrigen Tisch voller Speisen. An der Zimmertür verbeuge ich mich tief und grüße:
"Konnichiwa, One-San!"
"Komm näher und setze dich zu mir!" fordert sie mich lächelnd auf.
Ich gehe nun auch am Tisch in den Seiza -Kniesitz-, während sie mir ein Glas Tee ausschenkt.
"Das Training ist anstrengend!" erklärt sie mir. "Nimm ruhig reichlich."
Also fülle ich meinen Teller aus den Schüsseln vor mir und beginne erst einmal mit dem Essen. Nachdem ich fertig bin, räumt sie alles zusammen und trägt drei Schüsseln in die Küche. Ich erhebe mich und helfe beim Abräumen.
Anschließend erhalte ich von ihr zwei einfache Fächer und soll ihr zuerst einmal zusehen. Sie öffnet ihre beiden Fächer und hebt sie vor die untere Gesichtshälfte. Mich über den Rand des einen Fächers anschauend, bewegt sie ihn seitwärts, um das freiwerdende Gesicht sogleich mit dem anderen Fächer zu bedecken.
Den einen Fächer hält sie nun am langen Arm vom Körper weg, während sie sich von mir wegdreht. Nun hebt sie den anderen Fächer über den Kopf und lässt ihn im erhobenen Zeigefinger rotieren. So tanzt sie mir einige Figuren vor und fordert mich anschließend auf, meine Fächer ähnlich vor das Gesicht zu halten und zu bewegen und dabei möglichst verführerisch zu lächeln.
Es dauert mehrere Stunden bis ich die Tanzfigur, die sie mir nach dem Mittagessen gezeigt hat in all ihren Einzelschritten leidlich nachahmen kann. Nun kocht sie Tee und lässt mich Gebäck dazu auf den Tisch stellen. Bei diesem Nachmittagstee werde ich langsam etwas ruhiger.
Sie erklärt mir währenddessen:
"Geishas sind keine Ehefrauen. Sie verkaufen auch nicht ihren Körper, sondern ihre Gesellschaft, ihre Konversation, ihren Tanz. Sie schaffen eine andere, eine geheime Welt, einen Ort reiner Schönheit. Das Wort 'Geisha' bedeutet 'Künstlerin' und eine Geisha ist ein lebendes Kunstwerk."
Nach dem Nachmittagstee führt sie mich ins Schminkzimmer und zeigt mir, wie man sich als Maiko -Geisha in Ausbildung- dezent schminkt. Dazu setzt sie mich vor einen dreiteiligen Spiegel, die mir gleichzeitig meine Front und meine Seiten zeigt. Danach bindet sie ihr Haar zu einem Dutt. Dabei lässt sie mich wieder zusehen, um anschließend von mir zu verlangen, es ebenso zu tun. Natürlich muss sie mir dabei noch helfen.
Anschließend zeigt sie mir ihr Ankleidezimmer und sucht dort für mich einen einfachen Kimono heraus. Sie selbst zieht sich ein wunderschönes Exemplar an. Ein Kunststoffkopf auf einer Kommode in der Ecke trägt eine prächtig zurecht gemachte Perücke. Die One-San zieht sie dem Dummy ab und sich selbst auf. Dann stellt sie sich vor einen Spiegel und zupft sie zurecht, um sie danach festzustecken. Dabei erklärt sie:
"Früher hat ein Stylist jedesmal die Frisur gelegt. Sie wurde dann mit einer Paste fixiert. Das war eine schmerzhafte Angelegenheit, so dass die Geishas die Prozedur nur alle acht Tage über sich ergehen ließen, oder wenn ein besonderes Ereignis anstand. Sie mussten lernen, auf einem Nacken-Höckerchen zu schlafen, um die Frisur nicht zu zerstören."
Nun sind wir soweit und verlassen die Wohnung. Wieder hat die One-San ihren Schirm dabei. Ich halte ihn über uns beide. Wir lassen uns zu einem Ochaya -Teehaus- bringen, wo sie heute einen Termin hat. Sie trägt dort ein jahrhundertealtes Gedicht vor und spielt dabei auf einer Shamisen. Es ist eine dreisaitige Laute, die man mit einem Plektrum zupft, das wie ein Ginkoblatt aussieht. Ich werde wohl auch noch lernen müssen, das Instrument zu beherrschen.
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