Sonntag, 6. August 2023
Der Mond leuchtet so schön -32-
Inoue-San nickt und antwortet:
"Ja, das halte ich für eine gute Idee, Emi-San."

Kurz darauf bezahlt Inoue-San die Rechnung des Teehauses und bringt mich mit einem Takushii -Taxi- nachhause. Am nächsten Tag beginne ich, das Internet nach Wohnungen zu durchforsten, die in etwa den Zuschnitt haben, wie diejenige von Sakamoto-San. Ich finde einige und rufe danach Inoue-San an. Wir vereinbaren einen Tag, an dem wir gemeinsam die Wohnungen anschauen wollen. Anschließend gehe ich auf die Straße, um bei einem Spaziergang den gestrigen Tag mit Inoue-San Revue passieren zu lassen und darüber nachzudenken.

Die Beziehung einer Geisha zu ihrem Gönner ist zumeist rein platonisch. Es kann zum Austausch von Zärtlichkeiten kommen, mehr auch nicht. Der Danna -Gönner- macht ihr dafür Geschenke und sorgt für einen Teil des Lebensunterhaltes der Geisha. Das ist die perfekte Konstellation, den Mann ausgiebig zu prüfen, denke ich mir. Ob er für mich einmal mehr wird als mein Kareshi -Freund- und Danna -Gönner-? Wer kann schon in die Zukunft blicken?

Treten in der Freundschaft zu einem Danna Differenzen auf, dann trennt man sich eben wieder. Wenn es nicht passt, dann passt es eben nicht.

Als Geisha trifft man die unterschiedlichsten Männer. Natürlich sind es meist Männer, die mein Vater sein könnten und sich einmal wieder jung fühlen möchten. Wir entführen sie in eine Traumwelt, in der sie dieses Gefühl erleben können. Viele haben beruflich eine hohe Position erreicht. Für sie ist es ein Statussymbol, eine Geisha unterhalten zu können. Sie werden von Ihresgleichen dafür bewundert.

Manche Väter bringen auch ihre Söhne mit, um sie mit der geheimnisvollen Welt der Geishas vertraut zu machen. Dort trifft man dann altersgemäße Männer, deren Charakter man prüfen kann.

*

Eine Woche später unterschreibe ich den Mietvertrag für die große Wohnung. Neben einer kleinen Küche und dem großen Washitsu -Hauptraum-, beherbergt sie ein Schminkzimmer und einen Ankleideraum. Natürlich gehört auch ein großes Bad und eine separate Toilette dazu, wie ich es in One-Sans Wohnung kennengelernt habe. Inoue-San lässt es sich nicht nehmen, dem Vermieter sein Konto anzugeben, damit die Miete von dort abgebucht werden kann.

Die Einrichtung suchen wir ebenfalls gemeinsam aus. Inoue-San besteht auch hier darauf, die Rechnungen zu begleichen. In den folgenden Wochen streife ich darum alleine durch die Läden, auf der Suche nach Dekoration für die Zimmer.

Ich gehe auch zu der Agentur von Nakamura-San und unterschreibe dort einen Vertrag, der mich an deren Terminvergabe bindet. Dafür behält sie einen Prozentsatz aus den Aufträgen ein. Den Rest überweist die Agentur regelmäßig auf mein Konto.

Nur kurze Zeit nach der Anmeldung erhalte ich meinen ersten Auftrag. Dazu soll ich mich mit einer jungen Angestellten kurzschließen, die von ihrem Shachou -Chef/CEO- den Auftrag erhalten hat, anlässlich seines Geburtstages eine Feier zu organisieren, zu der auch die wichtigsten Kunden der Firma eingeladen werden.

... link (0 Kommentare)   ... comment