Sonntag, 25. August 2024
Eine neue Hoffnung -35
Sie lächelt mich an und gibt mir einen Kuss. Dann meint sie:

"Warte bitte, das Essen ist gleich soweit."

Schließlich bringt sie mit zwei behandschuhten Händen eine Auflaufform auf den Tisch. Ich bediene sie und dann mich, während sie zwei Weingläser mit Orangensaft füllt und sich danach an ihren Platz setzt.

"Etwas wunderbares ist geschehen, Ashok," antwortet sie, übers ganze Gesicht glücklich strahlend. "Ich bin schwanger!"

Ich lasse sogleich mein Besteck fallen, fasse ihre Hände über den Tisch und... bekomme kaum ein Wort über die Lippen. Stammelnd sage ich mit glücklichem Gesicht:

"Das... das ist... das ist wundervoll!"

Spontan drücke ich ihre Hand. Nach dem Essen bringe ich zusammen mit ihr das Geschirr und Besteck in die Küche, um es in die Spülmaschine zu stellen. Danach setzen wir uns noch mit Tee aneinander gelehnt vor den Fernseher.

Nach ein paar Minuten frage ich neugierig:
"Was denkst du?"

Leni schaut mich an und fragt zurück:
"Worüber?"

Ich lege meine Hand sanft auf ihren Bauch und frage:
"Junge oder Mädchen?"

Sie lächelt und rät intuitiv:
"Ich glaube, es wird bestimmt ein Junge."

Ich beuge mich ihrem Mund entgegen, küsse sie liebevoll und frage: "Warum meinst du?"

Leni schaut wieder lächelnd zu mir auf und antwortet:
"Die Intuition einer Mutter. Was denkst du?"

"Ob Junge oder Mädchen... Beide sind willkommen und können unsere Liebe erwarten!" antworte ich ausweichend.

Ich küsse sie leidenschaftlich und flüstere:
"Ich liebe dich!"

Sie lächelt mich an und antwortet herzlich:
"Ich liebe dich auch!"

Bald darauf gehen wir zu Bett. Ich streiche ihr sanft über den Bauch und küsse sie wiederholt.

"Gute Nacht, mein Engel," wünsche ich ihr nun.

Sie lächelt mich liebevoll an und antwortet andächtig:
"Gute Nacht, Lieber."

Als Leni etwa im vierten Monat schwanger ist, spreche ich die Namensgebung an. Ich frage sie:

"Welchen Namen würdest du unserem Kind geben wollen?"

"Was hältst du von einem indischen Namen?" fragt sie zurück, mich prüfend anschauend.

"Das wäre schön," sinniere ich. "Aber es darf für deutsche Ohren nicht zu exotisch klingen, damit es später in der Schule nicht verspottet wird!"

Wir schauen in den folgenden Tagen getrennt ins Internet und machen uns jeder seine Hitliste, gespannt darauf, was der Andere davon hält. Als wir uns die Namen gegenseitig vorlesen, sind wir verunsichert. Für ein Mädchen schwanken wir zwischen Gita und Patma. Bei Jungennamen finden wir Navin oder auch Rahul schön. Wir werden wohl Lenis Eltern um Rat fragen müssen.

Lenis Mutter möchte ein Mädchen gerne Gita nennen. Sie sagt, das klingt so ähnlich wie 'Gitta', das sich von Birgitta oder Margitta ableiten lässt. Bei den beiden Jungennamen ist sie sich auch nicht sicher. Rahul klingt so ähnlich wie das biblische 'Raul' oder 'Saul', meint sie. Vielleicht würde 'Navin' mehr akzeptiert werden...

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