Samstag, 27. Januar 2024
Neferet -die Schöne- 12
Anschließend wendet er uns beide zueinander. Wir küssen uns verliebt.

Am folgenden Morgen steige ich zu Semenchkare auf den Wagen. Wir fahren zur Hauptstadt, wo mein Bräutigam mich dem Per-Aa -Pharao- vorstellt. Semenchkares Vater richtet nun die Hochzeit her. Sie dauert sieben Tage und jeder darf so viel essen und trinken wie er mag. Die Hochzeit wird zu einem richtigen Spektakel. Die Hauptstadt 'steht Kopf'. Jeder ist zu den Feierlichkeiten eingeladen. 500 Künstler zeigen ihr Können.

Nach der Hochzeitsfeier empfange ich Semenchkare. Wir schlafen verliebt miteinander. Anschließend begleiten wir meine Eltern und meine Verwandten in meine bisherige Heimatstadt zurück. Semenchkare besteht darauf, dass seine Leibwache uns begleitet. Es sind sehr ergebene und gut geschulte Männer.

*

Als wir nun in meine Heimatstadt reisen, um meine Eltern und Verwandten nachhause zu geleiten, sehe ich meinen Schwager, den zweitältesten Sohn des Per-Aa auf den Zinnen des Palastes stehen und uns hinterherschauen. Gegen Ende der Feierlichkeiten hat sich Kaemheset, mein Schwager, mir genähert und ein unmoralisches Angebot gemacht.

"Ich bin geblendet von deiner Schönheit," hat er zu mir gesagt, "und kann nicht mehr ruhig schlafen. Wenn du mit mir, statt mit Semenchkare, das Bett teilst, will ich dich mit Reichtum überhäufen."

Ich habe ihn empört zurückgewiesen! Zwar steht es mir als Frau aus Kemet frei, mit wem ich mein Bett teile. Auch kann ich einen Gefährten jederzeit verlassen, um die Verbindung mit einem Anderen einzugehen. Aber einen Mann verlassen, um mit dessen Bruder eine Beziehung einzugehen, stiftet nur Unfrieden in der Familie. Das darf nicht geschehen! Deshalb habe ich Semenchkare informiert und mein Mann hat entschieden, die Reise unter dem Schutz seiner persönlichen Leibwache anzutreten.

Wir kommen an einer der Schluchten vorbei, die sich in der Regenzeit mit Wasser füllen, das sich dann in den Iteru-Aa -großen Fluss (Nil)- ergießt. Jetzt aber erheben sich dort unzählige bewaffnete Männer und drängen gegen uns. Semenchkare und seine Männer kämpfen wie die Mahes -Löwen-. Meine männlichen Verwandten nehmen den Gefallenen ihre Waffen weg und helfen meinem Mann und seiner Leibwache. Schwer atmend und verwundet können die Männer den Hinterhalt niederkämpfen.

*

... comment