Donnerstag, 28. Dezember 2023
Neferet -die Schöne- 02
hermann-jpmt, 10:13h
Am Abend zuhause habe ich meinen Eltern und den Geschwistern wie jeden Tag davon berichtet, was ich bei dem Gelehrten Achti-Aa tagsüber gelernt habe. Nachdem wir alles über den Ursprung und unsere Götter von Achti-Aa gelernt haben, berichtet er, dass Kemet -Ägypten- einmal von fremden Völkern erobert worden ist. Deren Häuptlinge heißen bei uns Heqaw-chasut -Herrscher der Fremdländer, Hirten des Wüstenlandes-.
Ich bin erstaunt und mache große Augen. Kemet ist also einmal von Fremden beherrscht worden! Die fremden Völker heißen in unserer Sprache Aamu.
"Begonnen hat es mit einer legalen Einwanderung," lehrt uns Achti-Aa. "Die Stadt Auaris im östlichen Nildelta ist ein florierender Handelsplatz gewesen, der die Menschen aus der Wüste angezogen hat. Nach einiger Zeit haben sich die Einwanderer dort wie die Herren aufgeführt. Bald regierten die Aamu unter ihren Heqaw-chasut das ganze Nildelta und dehnten ihre Herrschaft auf ganz Unterägypten aus. Begünstigt wurde es durch politischen Zerfall, bedingt durch Hungersnöte und Epidemien.
Die Herrschaft der Heqaw-chasut über Kemet hat sich immer mehr ausgeweitet. Schließlich haben sie die Kontrolle über das riesige Gebiet verloren und sind Jahrhunderte später vom Per-Aa -Pharao- vertrieben worden. Die neue Hauptstadt von ganz Kemet wurde Theben. Reste der Aamu im Nildelta hat man zum Frondienst gezwungen."
Das sind erstaunliche Neuigkeiten für mich, die ich am Abend sogleich meinen Eltern berichten muss.
*
Bei meinen Studien erfahre ich auch, dass es einen Machtkampf zwischen dem Per-Aa und den mächtigen Priestern des Amun gegeben hat. Für den Per-Aa ist die Macht der Priester zu einem großen Problem geworden, denn ihnen ist es möglich gewesen direkten Einfluss auf die Politik zu nehmen und sie haben sogar die Thronfolge beeinflussen können.
Achti-Aa erklärt weiter:
"Um den Einfluss der Priester zu verringern, ließ der Per-Aa den Götterkult erst verbieten, um ihn später komplett abzuschaffen. Im 5. Regierungsjahr des Amenophis IV. hat es also einen Wechsel der kompletten ägyptischen Weltanschauung gegeben. Aton war nun der einzige Gott Kemets und der Per-Aa hat sich in Echnaton umbenannt. Außerdem hat er eine neue Hauptstadt erbauen lassen, Achet-Aton.
Nach dem Tod des Per-Aa Echnaton haben die neuen Herrscher wieder zur alten Weltanschauung zurückkehren wollen. Die Priester des Amun wurden wieder in Amt und Würden eingesetzt. Unter den Aamu, die im Nildelta Frondienste leisten mussten, ist der Ein-Gott-Glaube aber auf fruchtbaren Boden gefallen."
Einer meiner Mitstudenten fragt nun den Gelehrten:
"Was weiß man über die Aamu und deren Verbleib, ehrenwerter Achti-Aa?"
Ich bin erstaunt und mache große Augen. Kemet ist also einmal von Fremden beherrscht worden! Die fremden Völker heißen in unserer Sprache Aamu.
"Begonnen hat es mit einer legalen Einwanderung," lehrt uns Achti-Aa. "Die Stadt Auaris im östlichen Nildelta ist ein florierender Handelsplatz gewesen, der die Menschen aus der Wüste angezogen hat. Nach einiger Zeit haben sich die Einwanderer dort wie die Herren aufgeführt. Bald regierten die Aamu unter ihren Heqaw-chasut das ganze Nildelta und dehnten ihre Herrschaft auf ganz Unterägypten aus. Begünstigt wurde es durch politischen Zerfall, bedingt durch Hungersnöte und Epidemien.
Die Herrschaft der Heqaw-chasut über Kemet hat sich immer mehr ausgeweitet. Schließlich haben sie die Kontrolle über das riesige Gebiet verloren und sind Jahrhunderte später vom Per-Aa -Pharao- vertrieben worden. Die neue Hauptstadt von ganz Kemet wurde Theben. Reste der Aamu im Nildelta hat man zum Frondienst gezwungen."
Das sind erstaunliche Neuigkeiten für mich, die ich am Abend sogleich meinen Eltern berichten muss.
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Bei meinen Studien erfahre ich auch, dass es einen Machtkampf zwischen dem Per-Aa und den mächtigen Priestern des Amun gegeben hat. Für den Per-Aa ist die Macht der Priester zu einem großen Problem geworden, denn ihnen ist es möglich gewesen direkten Einfluss auf die Politik zu nehmen und sie haben sogar die Thronfolge beeinflussen können.
Achti-Aa erklärt weiter:
"Um den Einfluss der Priester zu verringern, ließ der Per-Aa den Götterkult erst verbieten, um ihn später komplett abzuschaffen. Im 5. Regierungsjahr des Amenophis IV. hat es also einen Wechsel der kompletten ägyptischen Weltanschauung gegeben. Aton war nun der einzige Gott Kemets und der Per-Aa hat sich in Echnaton umbenannt. Außerdem hat er eine neue Hauptstadt erbauen lassen, Achet-Aton.
Nach dem Tod des Per-Aa Echnaton haben die neuen Herrscher wieder zur alten Weltanschauung zurückkehren wollen. Die Priester des Amun wurden wieder in Amt und Würden eingesetzt. Unter den Aamu, die im Nildelta Frondienste leisten mussten, ist der Ein-Gott-Glaube aber auf fruchtbaren Boden gefallen."
Einer meiner Mitstudenten fragt nun den Gelehrten:
"Was weiß man über die Aamu und deren Verbleib, ehrenwerter Achti-Aa?"
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