Freitag, 1. Dezember 2023
Studentin hilft altem Mann -06-
"Kondo ne, ojô-san -Bis ein andermal, junge Dame-," sagt der alte Mann lächelnd zu mir und verbeugt sich leicht.

Ich verbeuge mich tiefer und antworte höflich mit:
"Sayônara -Auf Wiedersehen-."

*

Nun gehen wir in verschiedenen Richtungen auseinander. Ich gehe wieder zu der U-Bahn-Station und fahre nach Hause. Mit der Statuette in meiner Tasche möchte ich in der Hochschule nicht auffallen. Auf dem Nachhause-Weg hänge ich meinen Gedanken nach.

Sie drehen sich um die Geschichte der Statue. Was für Zeiten wird sie in der Vergangenheit wohl erlebt haben. Ich fühle mich geehrt, dass ich diejenige bin, die die Statue aufbewahren darf. Ich werde sie niemals verkaufen, da bin ich mir sicher!

Zuhause angekommen schließe ich die Tür meines Elternhauses auf, schlüpfe in der Garderobe aus meinen Straßenschuhen in Hausschuhe und rufe:

"Tadaima -Ich bin zuhause-!"

Meine aisuru mira -liebe Mama- ist von ihrem Nebenjob inzwischen auch schon heimgekehrt und kümmert sich gerade um das Essen für sie und mich. Sie antwortet mir aus der Küche:

"Okaeri -Willkommen zurück-!"

Beim Essen erzähle ich Mama von meinem heutigen Erlebnis. Ich habe meine Tasche ausgepackt und die kleine Statue auf einen Schrank gestellt. Nach dem Essen bewundert Mama ebenfalls das Geschenk. Sie holt ein Kenpu -Seidentuch- herbei, um die Statuette darin einzuschlagen, wenn ich sie transportieren muss.

Für jetzt falte ich das Tuch mehrfach und stelle die Statuette darauf. Der rippana otô-san -ehrenwerte Vater- wird sie auch sehen wollen, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt.

Nach seinem 14stündigen Arbeitstag kommt chichiyo -mein Papa- endlich nachhause. Nachdem Mira -Mama- ihn begrüßt hat, fragt sie ihn:

"Okana ga sukimashita ka? Nanika o shokuji o o meshiagari ni narimasu ka? -Hast du Hunger? Möchtest du etwas essen?"

Er winkt ab und erklärt:
"Watashi no jûgyôin no hitori ga tanjôbi o iwaimashita. Sorede min’na de tabe ni ikimashita. -Einer meiner Mitarbeiter hat Geburtstag gefeiert. Also sind wir alle essen gegangen-."

Der Otô-san -Vater- lässt sich auf der Couch nieder und Mama massiert ihm den Nacken. Dabei berichtet sie ihm vom Geschenk, dass ich heute von einem alten Mann erhalten habe. Chichi -Papa- erhebt sich wieder von der Couch und betritt mein Zimmer, um die kleine Statue ebenfalls in Augenschein zu nehmen.

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