Mittwoch, 20. September 2023
Ein südafrikanischer Traum -03
hermann-jpmt, 09:27h
Das Straußenweibchen kommt angelaufen und zischt. Nach einer Weile schreitet sie zu ihrem Gelege zurück und lässt sich darauf nieder. Ich klettere auf der gegenüberliegenden Seite vom Baum und laufe im weiten Bogen zu dem Mann zurück.
Wir halten uns vom Gelege fern, um unsere Siedlung zu erreichen. Es ist schwierig, auf die Tiere zu achten und gleichzeitig auf den White mit seinem Gepäck. So kommt es, dass uns ein Leoparden-Männchen in der Nähe der Siedlung anspringt. Ich kenne das Tier. Wir haben es als Baby aus einer Grube gerettet. Seine Mutter ist dort hineingefallen und hat sich aufgespießt, viele Tage von hier entfernt. Also haben wir das Baby aufgepäppelt.
Nun ist der Leopard erwachsen. Ich sage zu dem Mann an meiner Seite:
"Stop, please! Don‘t move!"
Ich wende mich dem Leoparden zu und sage zu ihm:
"Yiyeke -Hör auf-!"
Inzwischen bin ich auf Armlänge an ihm heran, und schlage ihm zur Bekräftigung leicht auf die Nase. Der Leopard schaut mich böse an und legt sich ab. Da ich ihn ebenfalls fixiere, beginnt er nun, sich kriechend rückwärts zu entfernen. Kurz darauf haben wir unsere Siedlung erreicht, die aus mehreren Hütten besteht, die wir aus Zweigen und Grasmatten herstellen.
Ich gebe das Ei meiner Mutter und gehe mit dem Fremden zu unserem Igquirla -Schamanen-. Nachdem alle Jäger wieder in der Siedlung zurück sind, wird ein Feuer entfacht und die Jagdbeute gebraten. Dabei wird ein Rat abgehalten, bei dem darüber entschieden wird, ob der White eine Zeitlang bei uns leben darf.
*
Inzwischen ist schon ein Mond vergangen, währenddessen der White bei uns ist. Wir haben ihm eine eigene Hütte erbaut und ich bin oft bei ihm. Dabei fragt er mich über unser Volk und unsere Gebräuche aus. In den Abendstunden tippt er auf dem schwarzen Brett herum. Auf einer schrägen hellen Fläche entstehen dabei dünne schwarze Zeichen. Danach rollt er einen Sack auf dem Boden aus, kriecht hinein und schließt ihn, um zu schlafen.
Irgendwann fragt er mich:
"Was macht ein junger Mann, wenn ihm eine junge Frau gefällt?"
Lächelnd antworte ich ihm:
"Er legt sich zu ihr schlafen. Akzeptiert sie es, gelten sie ab dem nächsten Morgen als Mann und Frau. Anderenfalls erhebt sie sich und legt sich woanders schlafen, zumeist bei ihrer Mutter."
"Aha," macht er. "Bei uns zuhause ist das ein wenig anders. Beide treffen sich oft und lernen sich beim Reden näher kennen. Zum Schlafen trennen sie sich wieder. Sind sie sich irgendwann sicher, dass sie zusammenleben wollen, führt die Frau ihren Freund zu ihren Eltern. Seine Eltern kommen mit und dann werden Geschenke zwischen den Elternpaaren ausgetauscht. Sind ihre Eltern mit der Verbindung einverstanden, gelten sie als verlobt. Danach gehen die sechs Personen in ein Gebäude, in dem ein Gott verehrt wird und der 'Schamane' dort führt eine Zeremonie durch. Danach sind sie verheiratet und dürfen anschließend zusammen einschlafen."
Wir halten uns vom Gelege fern, um unsere Siedlung zu erreichen. Es ist schwierig, auf die Tiere zu achten und gleichzeitig auf den White mit seinem Gepäck. So kommt es, dass uns ein Leoparden-Männchen in der Nähe der Siedlung anspringt. Ich kenne das Tier. Wir haben es als Baby aus einer Grube gerettet. Seine Mutter ist dort hineingefallen und hat sich aufgespießt, viele Tage von hier entfernt. Also haben wir das Baby aufgepäppelt.
Nun ist der Leopard erwachsen. Ich sage zu dem Mann an meiner Seite:
"Stop, please! Don‘t move!"
Ich wende mich dem Leoparden zu und sage zu ihm:
"Yiyeke -Hör auf-!"
Inzwischen bin ich auf Armlänge an ihm heran, und schlage ihm zur Bekräftigung leicht auf die Nase. Der Leopard schaut mich böse an und legt sich ab. Da ich ihn ebenfalls fixiere, beginnt er nun, sich kriechend rückwärts zu entfernen. Kurz darauf haben wir unsere Siedlung erreicht, die aus mehreren Hütten besteht, die wir aus Zweigen und Grasmatten herstellen.
Ich gebe das Ei meiner Mutter und gehe mit dem Fremden zu unserem Igquirla -Schamanen-. Nachdem alle Jäger wieder in der Siedlung zurück sind, wird ein Feuer entfacht und die Jagdbeute gebraten. Dabei wird ein Rat abgehalten, bei dem darüber entschieden wird, ob der White eine Zeitlang bei uns leben darf.
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Inzwischen ist schon ein Mond vergangen, währenddessen der White bei uns ist. Wir haben ihm eine eigene Hütte erbaut und ich bin oft bei ihm. Dabei fragt er mich über unser Volk und unsere Gebräuche aus. In den Abendstunden tippt er auf dem schwarzen Brett herum. Auf einer schrägen hellen Fläche entstehen dabei dünne schwarze Zeichen. Danach rollt er einen Sack auf dem Boden aus, kriecht hinein und schließt ihn, um zu schlafen.
Irgendwann fragt er mich:
"Was macht ein junger Mann, wenn ihm eine junge Frau gefällt?"
Lächelnd antworte ich ihm:
"Er legt sich zu ihr schlafen. Akzeptiert sie es, gelten sie ab dem nächsten Morgen als Mann und Frau. Anderenfalls erhebt sie sich und legt sich woanders schlafen, zumeist bei ihrer Mutter."
"Aha," macht er. "Bei uns zuhause ist das ein wenig anders. Beide treffen sich oft und lernen sich beim Reden näher kennen. Zum Schlafen trennen sie sich wieder. Sind sie sich irgendwann sicher, dass sie zusammenleben wollen, führt die Frau ihren Freund zu ihren Eltern. Seine Eltern kommen mit und dann werden Geschenke zwischen den Elternpaaren ausgetauscht. Sind ihre Eltern mit der Verbindung einverstanden, gelten sie als verlobt. Danach gehen die sechs Personen in ein Gebäude, in dem ein Gott verehrt wird und der 'Schamane' dort führt eine Zeremonie durch. Danach sind sie verheiratet und dürfen anschließend zusammen einschlafen."
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