Donnerstag, 12. September 2024
Namasté -01
Als Daada -Opa- gestorben ist, bin ich noch sehr klein gewesen. Pitaji -Vater- und die Onkel haben sich zusammengesetzt, um das Erbe neu zu verteilen, hat Pitaji -Vater- mir berichtet.

"Eine Teilung des Landes unserer Familie ist schwierig, Priy -Liebes-," erklärt mir der Pitaji -ehrenwerte Vater-. "Damit jede Familie von dem Ertrag leben kann, muss einer der Brüder zurückstecken, haben wir entschieden. Ich habe mich in dem Gespräch bereit erklärt, auf meinen Anteil zu verzichten, wenn die Onkel zusammenlegen und mich auszahlen. Darauf haben sich die Onkel schließlich geeinigt."

Pitaji -Vater- hat von dem Geld einen Recycling-Betrieb für Steine gegründet. Arbeitslose aus unserem Dorf haben bald bei ihm ein kleines Auskommen gefunden. Um gegen die Konkurrenz aus den Nachbardörfern bestehen zu können, hat Pitaji -Vater- sich nach einigen Jahren entschieden seinen Betrieb zu modernisieren.

Dazu braucht er ein paar einfache Maschinen, und die bekommt er nur gegen einen Kredit. Pitaji -Vater- ist überzeugt, dass er den Kredit in einigen Jahren zurückgezahlt haben wird. Pitaji fährt dafür per Anhalter in die nächste größere Stadt und erhält von einer Bank für Kleingewerbetreibende das nötige Geld.

Wenige Jahre darauf, inzwischen bin ich 10 Jahre alt, erhöht die Bank die Zinsen. Pitaji und Mataji -Vater und Mutter- sind über die Ankündigung erschrocken.

"Das können wir nicht zahlen!" erklärt Pitaji der Mataji niedergeschlagen.

"Was soll jetzt aus uns werden?" stellt Mataji eine Frage in den Raum.

Sie hat inzwischen eine große Familie zu ernähren. Da sind meine älteren Brüder, Bodhi und Ramesh, 12 und 15 Jahre alt. Ramesh soll einmal den väterlichen Betrieb übernehmen. Außerdem sind da noch meine jüngeren Schwestern Vanita, 6 Jahre, und Ajala, erst wenige Monate alt.

Pitaji -ehrenwerter Vater- kann die gestiegenen Zinsen nicht zahlen. Er fährt zur Bank, um im persönlichen Gespräch etwas erreichen zu können. Der Bankmitarbeiter lächelt ihn unverbindlich an und meint:

"Wir schauen einmal, ob wir etwas für Sie tun können. Alles weitere steht im Brief, den wir Ihnen in den nächsten Tagen zusenden."

Eine Woche darauf erhält Pitaji mit dem angekündigten Brief die Kündigung des Kredits. Er muss innerhalb eines Monats das Restgeld zurückzahlen. Pitaji weiß sich nicht anders zu helfen, als zu dem reichen Bauern in unserem Dorf zu gehen. Der Großgrundbesitzer hört Pitaji an und erklärt sich bereit, ihm zu helfen. Allerdings hat das Angebot des Großgrundbesitzers einen Haken. Er verlangt, dass ich dafür unentgeltlich in seinem Haushalt arbeite.

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