Sonntag, 15. September 2024
Namasté -02
Papa mag nicht darauf eingehen. Er fragt die Onkel, ob sie ihm gemeinsam genug Geld geben können, um die Bank zu bezahlen. Doch die Onkel lehnen ab. Sie hätten nicht genug Geld.

Nun stehen Pitaji und Mataji vor einem Dilemma. Sie begleiten mich zu dem Großgrundbesitzer und dieser gibt Vater das Geld. Beim Abschied hat Mataji Tränen in den Augen. Im Haus des Mannes werde ich in die Küche geführt und arbeite von nun an als Küchenmagd. Schlafen muss ich auf dem harten Küchenboden.

Ich muss viel Wasser und Holz schleppen, denn der Herr feiert oft Feste für seine Verwandten aus der Stadt. Während der Feste muss ich auch oft bedienen und komme dann erst spät zum Schlafen. Als sich mir einer der jungen Männer in eindeutiger Absicht nähert, verfalle ich bei schreckgeweiteten Augen in eine Schockstarre. Ich kann mich nicht bewegen und lasse über mich ergehen, was der junge Mann mit mir macht.

In derselben Nacht noch, als alle schlafen, verlasse ich das Haus meines Herrn. Ich wandere auf der Straße in Richtung der Stadt, verstecke mich aber hinter Büschen am Straßenrand, sobald sich ein Fahrzeug nähert. Denn ich möchte zum einen nicht aufgegriffen und zu meinem Herrn zurückgebracht werden. Zum anderen möchte ich auch nicht, dass mich einer der Fahrzeugführer vergewaltigt.

Ein Fahrzeug lässt mich stutzen. Es ist untypisch für diese Gegend. Auf der Seite hat es ein Zeichen, das aussieht, als hätte ein Kind ein auf der Seite liegendes Ei gemalt. Im Inneren des Eis befindet sich ein spielendes Kind und eine Sonne. Daneben steht etwas geschrieben, das ich nicht lesen kann.

Als gleich dahinter ein zweites gleichartiges Fahrzeug folgt, trete ich hinter dem Busch hervor und winke. Das Fahrzeug stoppt. Vorne neben dem Fahrer sitzt eine Frau und dahinter, genau wie im ersten Fahrzeug, sitzen Kinder wie ich. Ich hoffe, dass ich bei den Menschen zumindest etwas zu essen bekomme. Vielleicht haben sie auch eine Decke für mich, auf die ich in der Nacht mein Haupt legen kann.

Die Frau steigt aus, lächelt mir zu und faltet die Hände vor der Brust. Nun beugt sie mir ihren Kopf leicht zu und begrüßt mich mit "Namasté -Hallo (Ich verbeuge mich vor dir)-."

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