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Samstag, 6. Januar 2024
Neferet -die Schöne- 05
hermann-jpmt, 09:58h
Danach erhebt er sich wieder und betritt das Haus meiner Eltern. Als er im Eingang verschwunden ist, erhebe auch ich mich und laufe in Merits Arme, die inzwischen auch wieder aufrecht steht.
Mit meinem 12. Lebensjahr hat mein Vater mich zum Gelehrten Achti-Aa geschickt, der in der gleichen Stadt wohnt. Merit übernimmt den Unterricht meiner jüngeren Geschwister.
Aus dem Erleben des Alltages und meinen Fragen an Mutter weiß ich, dass Frauen in Kemet ihren Lebenspartner selbst bestimmen dürfen. Niemand darf ihnen in ihre Entscheidung hineinreden. Daher ist ein partnerschaftliches Miteinander in der Ehe selbstverständlich. Zwar hat jeder Partner seine spezifischen Aufgaben: Der Mann arbeitet, um für den Lebensunterhalt zu sorgen, und die Frau ist als Nebet-Per -Herrin des Hauses- für den Haushalt zuständig. Dennoch gibt es im Alltag immer wieder Überschneidungen. Die Aufgaben sind nicht streng getrennt.
In Kemet können sich junge Frauen ab einem Alter von 15 Jahren einen Partner suchen und mit dem Auserwählten zusammenziehen. Junge Frauen ohne Partner werden nicht missachtet, schikaniert oder gar seelisch verletzt. Sie sind in ihrem Lebensstil frei und unabhängig.
*
Mein Vater, der Per-Aa von Kemet ernennt mich, seinen ältesten Sohn Semenchkare, zum Wesir des Reiches. Er möchte einen Mann in diesem Amt, dem er absolut vertrauen kann. Denn der Wesir reist durch das Land und kontrolliert die Steuereintreiber. Da der größte Teil der Bevölkerung seine Steuern nur in Form von geernteten Nahrungsmitteln leisten kann, überwacht der Wesir auch die Beamten, die die Nahrungsmittel einlagern, um Dürren zu überbrücken. Daneben ist der Wesir auch für die Schatzkammer und die Justiz zuständig.
Mein neues Amt bringt es mit sich, dass ich ständig mit dem Wagen in Kemet unterwegs bin. Nun bin ich schon fünf Jahre ‚auf Achse‘ und damit 23 Jahre alt, als ich bei dem Schreiber Sennefer in der nächsten Stadt Halt mache. In seinem Haus lebt ein junges Mädchen, dessen Mischung aus Neugier und Schüchternheit mich innehalten lässt.
Ich schaue die junge Gestalt an. In Kemet sind Kinder bis zu ihrem 12. Lebensjahr nur selten bekleidet. Sie, als Tochter des Schreibers, hat ein schlankes Kleid an, wie es auch die Frauen tragen. Ihr Gesicht und besonders ihre geheimnisvollen Augen faszinieren mich.
Mit meinem 12. Lebensjahr hat mein Vater mich zum Gelehrten Achti-Aa geschickt, der in der gleichen Stadt wohnt. Merit übernimmt den Unterricht meiner jüngeren Geschwister.
Aus dem Erleben des Alltages und meinen Fragen an Mutter weiß ich, dass Frauen in Kemet ihren Lebenspartner selbst bestimmen dürfen. Niemand darf ihnen in ihre Entscheidung hineinreden. Daher ist ein partnerschaftliches Miteinander in der Ehe selbstverständlich. Zwar hat jeder Partner seine spezifischen Aufgaben: Der Mann arbeitet, um für den Lebensunterhalt zu sorgen, und die Frau ist als Nebet-Per -Herrin des Hauses- für den Haushalt zuständig. Dennoch gibt es im Alltag immer wieder Überschneidungen. Die Aufgaben sind nicht streng getrennt.
In Kemet können sich junge Frauen ab einem Alter von 15 Jahren einen Partner suchen und mit dem Auserwählten zusammenziehen. Junge Frauen ohne Partner werden nicht missachtet, schikaniert oder gar seelisch verletzt. Sie sind in ihrem Lebensstil frei und unabhängig.
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Mein Vater, der Per-Aa von Kemet ernennt mich, seinen ältesten Sohn Semenchkare, zum Wesir des Reiches. Er möchte einen Mann in diesem Amt, dem er absolut vertrauen kann. Denn der Wesir reist durch das Land und kontrolliert die Steuereintreiber. Da der größte Teil der Bevölkerung seine Steuern nur in Form von geernteten Nahrungsmitteln leisten kann, überwacht der Wesir auch die Beamten, die die Nahrungsmittel einlagern, um Dürren zu überbrücken. Daneben ist der Wesir auch für die Schatzkammer und die Justiz zuständig.
Mein neues Amt bringt es mit sich, dass ich ständig mit dem Wagen in Kemet unterwegs bin. Nun bin ich schon fünf Jahre ‚auf Achse‘ und damit 23 Jahre alt, als ich bei dem Schreiber Sennefer in der nächsten Stadt Halt mache. In seinem Haus lebt ein junges Mädchen, dessen Mischung aus Neugier und Schüchternheit mich innehalten lässt.
Ich schaue die junge Gestalt an. In Kemet sind Kinder bis zu ihrem 12. Lebensjahr nur selten bekleidet. Sie, als Tochter des Schreibers, hat ein schlankes Kleid an, wie es auch die Frauen tragen. Ihr Gesicht und besonders ihre geheimnisvollen Augen faszinieren mich.
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