Donnerstag, 16. November 2023
Studentin hilft altem Mann -01-
Ich, Kamakiri Hina, 19 Jahre alt und Studentin an einer Kunst-Hochschule, bin wieder einmal früh aufgestanden, habe schnell gefrühstückt und verabschiede mich dann von meiner Okâ-San -Mutter-:

"Ittekimasu -Ich gehe los-."

Meine Mira -Mama- ruft mir hinterher:
"Itterasshai -Gute Fahrt-."

Es ist ein ganz normaler Tag in der japanischen Hauptstadt. Jeder will pünktlich zur Arbeit kommen. Deshalb habe ich mich so früh auf den Weg gemacht. In der U-Bahn-Haltestelle angekommen, erkenne ich: Es ist Rush-Hour und der Bahnsteig ist voller Menschen.

Ich reihe mich in die Schlange der Leute ein, die die nächste U-Bahn benutzen wollen und warte geduldig und diszipliniert, bis sich die Schlange vor mir aufgelöst hat und ich einsteigen kann. Zwar sind in der Zwischenzeit drei Züge im 3-Minuten-Takt an mir vorbeigefahren, aber dadurch ist die Schlange der Einsteigenden vor mir immer kürzer geworden.

Endlich öffnet sich die Tür des U-Bahn-Zuges direkt vor mir. Zuerst lasse ich die Fahrgäste aussteigen, deren Ziel diese Station ist. Danach kann ich einsteigen. Um zur Schule zu kommen, muss ich weit fahren. Sie liegt in der Nähe der Endhaltestelle dieser U-Bahn-Linie. Deshalb suche ich einen Sitzplatz, um vor Unterrichtsbeginn noch ein wenig in mich zu gehen. Also schaue ich mich nach dem Einsteigen schnell nach einem freien Sitzplatz um.

Fast alle Plätze in diesem Wagen finde ich besetzt vor, bis auf einen. Dorthin eile ich schnell und achte dabei darauf, niemandem zu nahe zu kommen. Vor dem freien Platz angekommen, lasse ich mich mit einem Seufzer der Erleichterung darauf nieder. Ich bin mir sicher, dass ich ein paar Sekunden später bestimmt keinen Sitzplatz mehr bekommen hätte. Dann hätte ich während der ganzen langen Fahrt stehen müssen.

Meine schwere Schultasche stelle ich zwischen meine Beine. Nun habe ich Zeit mich zu entspannen, bevor das geschäftige Leben einer Kunststudentin beginnt. Jedenfalls ist das meine Vorstellung.

Nach zwei Minuten Fahrzeit hält der Zug an der nächsten Station. Einige Leute steigen aus. Andere Fahrgäste nutzen sogleich die freiwerdenden Sitzplätze bevor die Einsteiger hereinkommen.

Am Ende der langen Schlange der einsteigenden Menschen sehe ich einen alten Mann stehen, auf einen Stock gestützt. Er hat sich gerade noch rechtzeitig in die belebte U-Bahn geschlängelt, bevor die Türen sich schließen und der Zug anfährt. Nun schaut er sich in der U-Bahn nach einem Sitzplatz um.

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