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Montag, 13. November 2023
Ein südafrikanischer Traum -21
hermann-jpmt, 11:59h
Sollte der Designer einmal keinen Bedarf mehr an meinem Typ haben, gehe ich zu einem Booker. Das ist eine Agentur, die mir Aufträge vermittelt. Leider fordern die Kunden immer mehrere Models an. Erst nach einem Cast steht fest, wer von den angeforderten Models den Auftrag erhält.
Habe ich den Auftrag ergattert, darf ich in ein Kleidungsstück schlüpfen, das meist mehr wert ist, als ich im Monat verdiene. Ich habe große Ehrfurcht vor der kreativen Leistung des Designers. Für mich ist es eine Ehre, diese Teile zu präsentieren.
Vor der Show wird meine Set-Card neben die der anderen Models gepinnt, die an der Show teilnehmen dürfen. Die Ankleiderinnen betrachten noch einmal die Couture-Entwürfe und die Karten der Models. Während der Show wird es hektisch, alles muss schnell gehen. Missverständnisse sind nicht erlaubt.
Das Styling dauert am Längsten. Ungefähr 80% meiner Tätigkeit als Model besteht darin, auf einem Stuhl zu sitzen, während Menschen an meinem Gesicht und meinem Haar herumzupfen. Meine Persönlichkeit zählt dabei nicht. Die Designer wollen eine Projektionsfläche - und die Visagisten-Teams setzen diese Vision an mir als Schminkpuppe um. Getränke und kleine Snacks werden vorbereitet und uns serviert, während wir professionell frisiert und geschminkt werden.
Die Show selbst ist dann schnell vorbei. Manche Leute machen sich keine Vorstellungen davon, wie kurz so ein Defilè dauert: Ich bin pro Walk etwa 50 Sekunden auf dem Laufsteg. Und trotzdem ist es ein unglaubliches Gefühl, ins Licht hinein zu laufen und bewundert zu werden.
Freundschaften unter Models bilden sich nur selten. Wir begegnen einander zu kurz. So ist es ein Glück, dass ich in einer Wohngemeinschaft untergekommen bin. Oft taucht ein Konkurrenzgedanke im Kopf auf. Was hat sie, was ich nicht habe? Und warum bekommt sie den Job, obwohl ich dafür jeden Tag im Fitnessstudio trainiert habe? Diese Gedanken kann man nicht einfach wegschieben.
Nach der Show checke ich meine Mails und Social Media-Kanäle. Heute ist es für Models einfacher als früher, weil es soziale Netzwerke gibt, durch die man sich ganz gut promoten kann. Mittlerweile fragen Kunden sogar, wie viele Follower man hat. Sie wollen lieber "Promis" als "Nonames".
Anfangs habe ich eine kleine Auswahl der Stücke anziehen dürfen, die ich präsentieren soll. Dann wird entschieden, was ich auf dem Catwalk oder bei dem Foto Shooting tragen werde. Die teure Mode wird anschließend noch vor Ort von den Schneidern angepasst. Am Tag der Show muss es nämlich häufig sehr schnell gehen. Make-Up, Frisur und dann raus auf den Laufsteg. Innerhalb weniger Sekunden ist die Zeit auf dem Catwalk auch wieder vorbei.
Immer wieder sehe ich die liebe Mama unter den Gästen der Show sitzen. Das spornt mich besonders an. Leider darf ich sie nicht so beachten, wie ich gerne möchte, sondern muss mich auf den Ablauf der Show konzentrieren. Manches Mal fängt sie mich aber ab, wenn ich nach der Show zu meinem Appartement zurück will. Wir gehen anschließend in ein nahes Kissaten -Café- und Mama ist dann sehr interessiert an meinen Eindrücken und Gefühlen. So kann ich mich ihr öffnen und sie tröstet mich und baut mich wieder auf, wenn ich das brauche.
Habe ich den Auftrag ergattert, darf ich in ein Kleidungsstück schlüpfen, das meist mehr wert ist, als ich im Monat verdiene. Ich habe große Ehrfurcht vor der kreativen Leistung des Designers. Für mich ist es eine Ehre, diese Teile zu präsentieren.
Vor der Show wird meine Set-Card neben die der anderen Models gepinnt, die an der Show teilnehmen dürfen. Die Ankleiderinnen betrachten noch einmal die Couture-Entwürfe und die Karten der Models. Während der Show wird es hektisch, alles muss schnell gehen. Missverständnisse sind nicht erlaubt.
Das Styling dauert am Längsten. Ungefähr 80% meiner Tätigkeit als Model besteht darin, auf einem Stuhl zu sitzen, während Menschen an meinem Gesicht und meinem Haar herumzupfen. Meine Persönlichkeit zählt dabei nicht. Die Designer wollen eine Projektionsfläche - und die Visagisten-Teams setzen diese Vision an mir als Schminkpuppe um. Getränke und kleine Snacks werden vorbereitet und uns serviert, während wir professionell frisiert und geschminkt werden.
Die Show selbst ist dann schnell vorbei. Manche Leute machen sich keine Vorstellungen davon, wie kurz so ein Defilè dauert: Ich bin pro Walk etwa 50 Sekunden auf dem Laufsteg. Und trotzdem ist es ein unglaubliches Gefühl, ins Licht hinein zu laufen und bewundert zu werden.
Freundschaften unter Models bilden sich nur selten. Wir begegnen einander zu kurz. So ist es ein Glück, dass ich in einer Wohngemeinschaft untergekommen bin. Oft taucht ein Konkurrenzgedanke im Kopf auf. Was hat sie, was ich nicht habe? Und warum bekommt sie den Job, obwohl ich dafür jeden Tag im Fitnessstudio trainiert habe? Diese Gedanken kann man nicht einfach wegschieben.
Nach der Show checke ich meine Mails und Social Media-Kanäle. Heute ist es für Models einfacher als früher, weil es soziale Netzwerke gibt, durch die man sich ganz gut promoten kann. Mittlerweile fragen Kunden sogar, wie viele Follower man hat. Sie wollen lieber "Promis" als "Nonames".
Anfangs habe ich eine kleine Auswahl der Stücke anziehen dürfen, die ich präsentieren soll. Dann wird entschieden, was ich auf dem Catwalk oder bei dem Foto Shooting tragen werde. Die teure Mode wird anschließend noch vor Ort von den Schneidern angepasst. Am Tag der Show muss es nämlich häufig sehr schnell gehen. Make-Up, Frisur und dann raus auf den Laufsteg. Innerhalb weniger Sekunden ist die Zeit auf dem Catwalk auch wieder vorbei.
Immer wieder sehe ich die liebe Mama unter den Gästen der Show sitzen. Das spornt mich besonders an. Leider darf ich sie nicht so beachten, wie ich gerne möchte, sondern muss mich auf den Ablauf der Show konzentrieren. Manches Mal fängt sie mich aber ab, wenn ich nach der Show zu meinem Appartement zurück will. Wir gehen anschließend in ein nahes Kissaten -Café- und Mama ist dann sehr interessiert an meinen Eindrücken und Gefühlen. So kann ich mich ihr öffnen und sie tröstet mich und baut mich wieder auf, wenn ich das brauche.
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