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Freitag, 10. November 2023
Ein südafrikanischer Traum -20
hermann-jpmt, 09:44h
"Darf ich erfahren, wie Sie die japanische Reaktion auf ihre Arbeit sehen?"
"Das japanische Publikum ist sehr überrascht gewesen. Mein erstes Kimono-Design vor Jahren ist von einem senegalesischen Model vorgeführt worden. Als sie in den Raum kam, war die japanische Crew sprachlos. Selbst ich habe nicht erwartet, dass diese Präsenz eine solche Verbundenheit der Kulturen offenbart. Warum, weiß ich nicht. Es war überhaupt nicht seltsam. Wenn ein japanisches Model in diesem Moment mit dem gleichen Kimono in den Raum gekommen wäre, wäre die Wirkung dieselbe gewesen!"
"Können Sie das erklären?" fragt mein Otto -Ehemann-.
"Die erste Kundin, eine Japanerin, erzählte mir, dass sie sich in meinem Kimono fühlt, als würde sie in eine andere Welt entführt. Sie fühlte Stolz, nicht als Japanerin, sondern als Frau."
Ich lege meinem Schatz die Hand auf seinen Unterarm. Er schaut mich an und ich nicke ihm lächelnd zu. Das lässt ihn dem Designer antworten:
"Meine Frau hat vor 20 Jahren ihren ersten Kimono aus ihrer Kollektion gekauft. Ich sehe, sie kann ihre Beobachtung ebenfalls bestätigen."
Wir warten Teetrinkend das Ende der Performance ab. Anschließend bedanken wir uns herzlich für das Gespräch. Nachdem Yuna wieder zu uns gestoßen ist, frage ich noch, ob sie wiederkommen darf. Danach verabschieden wir uns vom Meister und machen uns auf den Heimweg.
*
Mein Name ist Fujimori Yuna. Der Designer der gemischt-kulturellen Kimonos, bei dem watashi no aisuru okaa-san -meine liebe Mutter- schon ihre festliche Kleidung kauft, seit sie mit dem rippana otou-San -ehrenwerten Vater- in Nihhon -Japan- wohnt, hat mich in die Gruppe seiner Models aufgenommen. Dafür bin ich aus meinem Zimmer in der Wohnung meiner Eltern ausgezogen und in eine Wohngemeinschaft mit anderen gemischt-rassigen Models gezogen. Wir sind alle Hafu -Halbjapaner-.
Es ist ein kleines Appartement. Shoji -Schiebetüren- verbergen tagsüber unsere Doppelstockbetten. So habe ich zwar keine Privatsphäre, wie in meinem alten Kinderzimmer, aber dafür habe ich drei Freundinnen gewonnen, die mein Leben teilen.
Das Leben als Model ist ziemlich widersprüchlich: Die Disziplin, die ich im Elternhaus und Schule gelernt habe, hilft mir beim frühen Aufstehen, flexibel sein und viel aushalten. Andererseits wird man während eines Shootings rund um die Uhr betreut. Alles wird einem abgenommen. Ich erhalte Fotos und wähle diejenigen daraus aus, die meiner Meinung nach in mein Fotobuch passen.
"Das japanische Publikum ist sehr überrascht gewesen. Mein erstes Kimono-Design vor Jahren ist von einem senegalesischen Model vorgeführt worden. Als sie in den Raum kam, war die japanische Crew sprachlos. Selbst ich habe nicht erwartet, dass diese Präsenz eine solche Verbundenheit der Kulturen offenbart. Warum, weiß ich nicht. Es war überhaupt nicht seltsam. Wenn ein japanisches Model in diesem Moment mit dem gleichen Kimono in den Raum gekommen wäre, wäre die Wirkung dieselbe gewesen!"
"Können Sie das erklären?" fragt mein Otto -Ehemann-.
"Die erste Kundin, eine Japanerin, erzählte mir, dass sie sich in meinem Kimono fühlt, als würde sie in eine andere Welt entführt. Sie fühlte Stolz, nicht als Japanerin, sondern als Frau."
Ich lege meinem Schatz die Hand auf seinen Unterarm. Er schaut mich an und ich nicke ihm lächelnd zu. Das lässt ihn dem Designer antworten:
"Meine Frau hat vor 20 Jahren ihren ersten Kimono aus ihrer Kollektion gekauft. Ich sehe, sie kann ihre Beobachtung ebenfalls bestätigen."
Wir warten Teetrinkend das Ende der Performance ab. Anschließend bedanken wir uns herzlich für das Gespräch. Nachdem Yuna wieder zu uns gestoßen ist, frage ich noch, ob sie wiederkommen darf. Danach verabschieden wir uns vom Meister und machen uns auf den Heimweg.
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Mein Name ist Fujimori Yuna. Der Designer der gemischt-kulturellen Kimonos, bei dem watashi no aisuru okaa-san -meine liebe Mutter- schon ihre festliche Kleidung kauft, seit sie mit dem rippana otou-San -ehrenwerten Vater- in Nihhon -Japan- wohnt, hat mich in die Gruppe seiner Models aufgenommen. Dafür bin ich aus meinem Zimmer in der Wohnung meiner Eltern ausgezogen und in eine Wohngemeinschaft mit anderen gemischt-rassigen Models gezogen. Wir sind alle Hafu -Halbjapaner-.
Es ist ein kleines Appartement. Shoji -Schiebetüren- verbergen tagsüber unsere Doppelstockbetten. So habe ich zwar keine Privatsphäre, wie in meinem alten Kinderzimmer, aber dafür habe ich drei Freundinnen gewonnen, die mein Leben teilen.
Das Leben als Model ist ziemlich widersprüchlich: Die Disziplin, die ich im Elternhaus und Schule gelernt habe, hilft mir beim frühen Aufstehen, flexibel sein und viel aushalten. Andererseits wird man während eines Shootings rund um die Uhr betreut. Alles wird einem abgenommen. Ich erhalte Fotos und wähle diejenigen daraus aus, die meiner Meinung nach in mein Fotobuch passen.
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