Montag, 23. Oktober 2023
Ein südafrikanischer Traum -14
Danach hat mein zukünftiger Schwiegervater die Organisation der Shinto-Hochzeit übernommen. Dazu gehört, dass ein Termin im Namba Yasaka Jinja gebucht und Einladungskarten verschickt werden müssen.

Am Tag der Hochzeit fahren wir in ein Hochzeitshaus. Dort werden außer Fujimori-San und mir noch weitere Paare betreut. Wir mieten dort den weißen Hochzeitskimono, einschließlich der Haube, und mein Sithandwa -Liebster- schlüpft in eine Art Hose, die einem Faltenrock mit Steg zwischen den Beinen ähnelt, einem Hakama. Darüber trägt er ein weißes Hemd und dann eine oberschenkellange Haori -Jacke-.

Dieses Outfit mieten wir nur, denn zum Kaufen und dann nur an einem Tag tragen, ist es viel zu teuer. Allein das Outfit der Braut würde 2,1 Millionen Yen kosten. Das entspricht 250.000 südafrikanische Rand. Ein gemieteter Shiromuku -Hochzeitskimono- kostet dagegen 'nur' 560.000 Yen, oder 67.000 Rand, pro Tag. Hinzu kommt eine Katsura -Perücke- mit einer Turmfrisur. Diese kostet noch einmal zusätzlich 50.000 Yen zur Miete.

Sobald unser Outfit komplett ist, werden wir von einem Mietwagen zum Schrein gefahren. Dort warten Fujimori-Sans Eltern schon auf uns. Wir müssen warten, bis wir an der Reihe sind. Dann werden wir zu einem Jinja shisai -Schreinpriester- geführt, der nach kurzer Begrüßung gleich mit der Zeremonie beginnt.

Zuerst führt der Priester eine rituelle Reinigung des Paares durch, danach folgt das Ehegelübde und der Tausch der Eheringe. Anschließend müssen wir gemeinsam aus drei Schalen vom Priester geweihtem Sake trinken. Nach dem Verlassen des Schreins fahren wir gemeinsam mit Fujimori-Sans Eltern zu einem Restaurant. Dort übernimmt nun ein bezahlter Moderator, der durch den 90minütigen Hochzeitsempfang führt, für den die Gäste teure Eintrittskarten kaufen mussten.

Während des Empfangs tragen wir noch unsere Hochzeits-Outfits. Danach werden noch verschiedene Partys gefeiert. Dafür wechsele ich in meinen schönsten Tomesode, einen Kimono mit kurzen Ärmeln, den nur verheiratete Frauen tragen. Er zeigt im unteren Teil den Druck einer afrikanischen Steppe in der Abendsonne mit vereinzelten Giraffen und Bäumen im Gegenlicht.

Das letzte Fest bestreiten wir mit der Familie und haben dafür wieder unsere Zivilkleidung angelegt. Um Mitternacht etwa verlassen wir das Restaurant als Herr und Frau Fujimori. Eigentlich wird das Fest von der Familie der Braut organisiert. Fujimori-San hat mit seinen Eltern vereinbart, dass sie das Fest ausrichten und dafür von meinem Sithandwa -Schatz- entschädigt werden.

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