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Dienstag, 26. September 2023
Ein südafrikanischer Traum -05
hermann-jpmt, 09:30h
Lindiwe, die mich eines Morgens in der Wildnis getroffen hat, kümmert sich oft um mich. Sie hat im Rat des Clans meine Partei ergriffen, so dass ich bleiben darf und man mir eine eigene Hütte am Rand ihrer Ansiedlung erbaut hat.
Später ist sie oft bei mir, nachdem sie jeden Morgen auf die Jagd geht, wie die meisten jungen Menschen hier. So ist sie für mich die ideale Interview-Partnerin. Über sie erfahre ich viel über das Leben der Khoikhoi und deren Götterhimmel, sowie ihre Sitten und Gebräuche. Im Tageslauf zeigen die Jäger oft ein komödiantisches Talent. Sie machen Spaß und spielen Theater. Dabei ahmen sie Tiere nach und albern herum. Die Frauen und Kinder schauen ihnen gebannt zu und lachen.
Lindiwes Informationen und meine Beobachtungen nehme ich mit dem Handy auf und tippe sie abends in meinen Laptop. Nach meiner Rückkehr in Nihhon will ich daraus eine wissenschaftliche Studie erstellen und ein Buch darüber veröffentlichen.
Die Clan-Mitglieder haben eine Lidfalte wie Asiaten. Auch haben sie hellere Haut als andere Afrikaner und schwarze Haare, die sich zu einer dichten Wolle zwirbeln. Die Khoikhoi werden als das älteste Volk auf der Erde angesehen. Sie haben eine hohe genetische Diversität und ihre Sprache soll der Protosprache des Homo sapiens ähneln. Das ist ein weites Betätigungsfeld für mich als Etymologen. Im Laufe vieler Monate bringt sie mir ihre Sprache bei. Gleichzeitig interessiert sie sich für die japanische Sprache und unsere Sitten und Gebräuche. So entwickelt sich im Laufe einiger Jahre ein kultureller Austausch.
Ich habe Lindiwe einmal gefragt, ob sie eigentlich keine Angst kennt, da sie unter wilden Tieren lebt. Dabei habe ich noch die Schrecksekunde mit dem Leoparden im Kopf und wie sie die Situation gemeistert hat. Sie hat mir geantwortet:
"Natürlich habe ich keine Angst, sonst würde ich nicht herangehen. Ich habe niemals Angst vor Tieren. Aber ich habe natürlich Respekt vor ihnen. Aber das ist etwas anderes.
Man muss wissen, dass ich die Tiere kenne, weil ich unter ihnen geboren bin. Außerdem haben mir meine Eltern von klein auf die Gefahren erklärt. Aggressiven Tieren darf man sich nicht nähern. Auch soll man den Wind prüfen, und dort hingehen, wo der Wind meinen Geruch nicht zu dem Tier hinträgt. Wenn man das weiß, gibt es keinen Grund, Angst zu haben. Meistens haben die Tiere eher Angst vor uns Menschen. Deshalb gebärden sie sich aggressiv, damit wir sie in Ruhe lassen.
Der Leopard an deinem ersten Tag bei uns, kennt uns Menschen. Daher war er durch meine Aktion so beeindruckt, dass er seinen Angriff abgebrochen hat. Wäre er nicht bei uns aufgewachsen, wäre ich auf Abstand geblieben und hätte mich auf meine Waffen verlassen! Aber egal, welches wilde Tier man trifft, man darf nichts tun, was sie denken lässt, man könnte eine Beute oder Gefahr für sie sein. Es reicht, dass man genauso auf sie achtet, wie sie auf uns achten. Dann geht auch alles gut. Auch wenn dir das Herz in die Hose rutscht."
Später ist sie oft bei mir, nachdem sie jeden Morgen auf die Jagd geht, wie die meisten jungen Menschen hier. So ist sie für mich die ideale Interview-Partnerin. Über sie erfahre ich viel über das Leben der Khoikhoi und deren Götterhimmel, sowie ihre Sitten und Gebräuche. Im Tageslauf zeigen die Jäger oft ein komödiantisches Talent. Sie machen Spaß und spielen Theater. Dabei ahmen sie Tiere nach und albern herum. Die Frauen und Kinder schauen ihnen gebannt zu und lachen.
Lindiwes Informationen und meine Beobachtungen nehme ich mit dem Handy auf und tippe sie abends in meinen Laptop. Nach meiner Rückkehr in Nihhon will ich daraus eine wissenschaftliche Studie erstellen und ein Buch darüber veröffentlichen.
Die Clan-Mitglieder haben eine Lidfalte wie Asiaten. Auch haben sie hellere Haut als andere Afrikaner und schwarze Haare, die sich zu einer dichten Wolle zwirbeln. Die Khoikhoi werden als das älteste Volk auf der Erde angesehen. Sie haben eine hohe genetische Diversität und ihre Sprache soll der Protosprache des Homo sapiens ähneln. Das ist ein weites Betätigungsfeld für mich als Etymologen. Im Laufe vieler Monate bringt sie mir ihre Sprache bei. Gleichzeitig interessiert sie sich für die japanische Sprache und unsere Sitten und Gebräuche. So entwickelt sich im Laufe einiger Jahre ein kultureller Austausch.
Ich habe Lindiwe einmal gefragt, ob sie eigentlich keine Angst kennt, da sie unter wilden Tieren lebt. Dabei habe ich noch die Schrecksekunde mit dem Leoparden im Kopf und wie sie die Situation gemeistert hat. Sie hat mir geantwortet:
"Natürlich habe ich keine Angst, sonst würde ich nicht herangehen. Ich habe niemals Angst vor Tieren. Aber ich habe natürlich Respekt vor ihnen. Aber das ist etwas anderes.
Man muss wissen, dass ich die Tiere kenne, weil ich unter ihnen geboren bin. Außerdem haben mir meine Eltern von klein auf die Gefahren erklärt. Aggressiven Tieren darf man sich nicht nähern. Auch soll man den Wind prüfen, und dort hingehen, wo der Wind meinen Geruch nicht zu dem Tier hinträgt. Wenn man das weiß, gibt es keinen Grund, Angst zu haben. Meistens haben die Tiere eher Angst vor uns Menschen. Deshalb gebärden sie sich aggressiv, damit wir sie in Ruhe lassen.
Der Leopard an deinem ersten Tag bei uns, kennt uns Menschen. Daher war er durch meine Aktion so beeindruckt, dass er seinen Angriff abgebrochen hat. Wäre er nicht bei uns aufgewachsen, wäre ich auf Abstand geblieben und hätte mich auf meine Waffen verlassen! Aber egal, welches wilde Tier man trifft, man darf nichts tun, was sie denken lässt, man könnte eine Beute oder Gefahr für sie sein. Es reicht, dass man genauso auf sie achtet, wie sie auf uns achten. Dann geht auch alles gut. Auch wenn dir das Herz in die Hose rutscht."
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