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Samstag, 23. September 2023
Ein südafrikanischer Traum -04
hermann-jpmt, 09:09h
"Oh," mache ich. "So kompliziert geht das bei den Whites zu."
"Ja," meint er und nickt. "Jedes Volk der Whites hat eine etwas andere Zeremonie. Aber sie ähneln sich alle irgendwie."
Nun überlege ich eine Weile und lasse ihn tippen. Dann frage ich:
"Wenn wir uns sympathisch sind und sich mit der Zeit eine enge Freundschaft entwickelt hat, müsste also meine liebe Mama mit mir zu deinen Eltern gehen und das Fleisch einer Antilope anbieten, vielleicht auch ein Leopardenfell. Dann müssten wir hoffen, dass deine Eltern einverstanden sind, und danach gemeinsam in die Hütte eures Igquirla gehen, damit er auch seinen Segen zu unserer Verbindung gibt?"
Fujimori, wie er sich nennt, lächelt mich nun gefühlvoll an und nickt:
"Ja, so ungefähr. Nur werden bei uns keine wertvollen Geschenke ausgetauscht. Das war vielleicht vor langer Zeit einmal. Heute tauscht man symbolische Geschenke aus."
"Welche sind das?" frage ich interessiert.
"Ein paar Meeresalgen, zum Beispiel. Sie symbolisieren bei uns Vergnügen und Freude. Ein Fächer steht für Wachstum und Wohlstand. Auch eine Geldsumme wird ausgetauscht, wobei darauf geachtet wird, dass die Summe ungefähr gleich hoch ist, damit der Austausch seine Symbolik behält."
"Und wie ist das, wenn zwei Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenfinden?" lasse ich nicht locker. "Können die Eltern da unterschiedliche Dinge austauschen, die für sie in ihrer jeweiligen Kultur hohe Symbolbedeutung haben?"
"Hm," macht Fujimori da. "Davon habe ich noch nie gehört. Nehmen wir einmal an, wir Beide wollten uns vereinen. Dann kommt es wohl darauf an, wo wir leben wollen. Möchtest du bei deinem Clan leben wollen und ich würde Clan-Mitglied werden, würde ich meine Eltern darin beraten, welche Geschenke sie mitbringen sollten. Es werden dann wohl Geschenke sein, die ihr euch auch untereinander macht. Möchtest du in meiner Heimat leben wollen, müssten wir das besprechen und du erklärst dann deiner Mutter, was sie zu unserer Verlobung mitbringen muss."
"Geht nicht auch, dass deine lieben Eltern meiner lieben Mutter etwas schenken, das ihr Leben erleichtert, denn ich würde danach wohl mit dir kommen, und könnte ihr nicht mehr helfen. Umgekehrt würde meine Mutter deinen Eltern ein Geschenk machen, dass für unsere Kultur einen Wert hat. Wenn ich dir dann folge, könnten wir in deiner Heimat zu eurem Igquirla -Schamanen- gehen und uns seinen Segen geben lassen."
"Nach diesem Segen kommen bei uns Familie, Verwandte, Freunde und Arbeitskollegen zusammen, um gemeinsam zu feiern," erklärt Fujimori weiter. "Da wäre es ganz gut, wenn du unsere Sprache sprechen könntest. Auch wenn du später Nahrungsmittel einkaufst. Wir jagen nämlich nicht mehr."
Beim letzten Satz lächelt er verschmitzt.
*
"Ja," meint er und nickt. "Jedes Volk der Whites hat eine etwas andere Zeremonie. Aber sie ähneln sich alle irgendwie."
Nun überlege ich eine Weile und lasse ihn tippen. Dann frage ich:
"Wenn wir uns sympathisch sind und sich mit der Zeit eine enge Freundschaft entwickelt hat, müsste also meine liebe Mama mit mir zu deinen Eltern gehen und das Fleisch einer Antilope anbieten, vielleicht auch ein Leopardenfell. Dann müssten wir hoffen, dass deine Eltern einverstanden sind, und danach gemeinsam in die Hütte eures Igquirla gehen, damit er auch seinen Segen zu unserer Verbindung gibt?"
Fujimori, wie er sich nennt, lächelt mich nun gefühlvoll an und nickt:
"Ja, so ungefähr. Nur werden bei uns keine wertvollen Geschenke ausgetauscht. Das war vielleicht vor langer Zeit einmal. Heute tauscht man symbolische Geschenke aus."
"Welche sind das?" frage ich interessiert.
"Ein paar Meeresalgen, zum Beispiel. Sie symbolisieren bei uns Vergnügen und Freude. Ein Fächer steht für Wachstum und Wohlstand. Auch eine Geldsumme wird ausgetauscht, wobei darauf geachtet wird, dass die Summe ungefähr gleich hoch ist, damit der Austausch seine Symbolik behält."
"Und wie ist das, wenn zwei Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenfinden?" lasse ich nicht locker. "Können die Eltern da unterschiedliche Dinge austauschen, die für sie in ihrer jeweiligen Kultur hohe Symbolbedeutung haben?"
"Hm," macht Fujimori da. "Davon habe ich noch nie gehört. Nehmen wir einmal an, wir Beide wollten uns vereinen. Dann kommt es wohl darauf an, wo wir leben wollen. Möchtest du bei deinem Clan leben wollen und ich würde Clan-Mitglied werden, würde ich meine Eltern darin beraten, welche Geschenke sie mitbringen sollten. Es werden dann wohl Geschenke sein, die ihr euch auch untereinander macht. Möchtest du in meiner Heimat leben wollen, müssten wir das besprechen und du erklärst dann deiner Mutter, was sie zu unserer Verlobung mitbringen muss."
"Geht nicht auch, dass deine lieben Eltern meiner lieben Mutter etwas schenken, das ihr Leben erleichtert, denn ich würde danach wohl mit dir kommen, und könnte ihr nicht mehr helfen. Umgekehrt würde meine Mutter deinen Eltern ein Geschenk machen, dass für unsere Kultur einen Wert hat. Wenn ich dir dann folge, könnten wir in deiner Heimat zu eurem Igquirla -Schamanen- gehen und uns seinen Segen geben lassen."
"Nach diesem Segen kommen bei uns Familie, Verwandte, Freunde und Arbeitskollegen zusammen, um gemeinsam zu feiern," erklärt Fujimori weiter. "Da wäre es ganz gut, wenn du unsere Sprache sprechen könntest. Auch wenn du später Nahrungsmittel einkaufst. Wir jagen nämlich nicht mehr."
Beim letzten Satz lächelt er verschmitzt.
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