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Mittwoch, 4. Mai 2022
Lon-Wa-Lha - 28
hermann-jpmt, 11:48h
Ich mache große Augen und bin ganz gefangen von der Erzählung. Sophie, die Tsomo des Yakzüchters Dorje Rabtern redet weiter:
"Pinak, der Stiefsohn von Leonie Yiga, machte zu der Zeit eine Ausbildung bei Wangpoo Dorje Rabtern. Die Beiden waren draußen bei den Yaks. Dorje schickte ihn nach Lon-Wa-Lha, um den Wandii zu alarmieren. Dieser begann sofort die Verteidigung zu organisieren und die Frauen und Kinder wegzuschicken. Pinak ist in Begleitung unseres Laje -Heilers- Dechen Lhundup auf seinem Yak wieder aus der Stadt geritten und hat zusammen mit Dorje von einer erhöhten Position beobachtet, was dort passiert ist. Die feindlichen Soldaten haben die den Jurten nachgebildeten Häuser verbrannt und die Mönche aus dem nahen Kloster getrieben. Sie wurden gefangen genommen und mit den Hubschraubern abtransportiert.
Dorje ist in der darauffolgenden Nacht in das Trümmerfeld geschlichen und hat den Norbu von Lon-Wa-Lha an sich genommen. Am darauffolgenden Morgen hat er die versprengten Menschen ermuntert, sich unter den Bäumen in einem kleinen Wald zu sammeln. Er war sich sicher, dass sie über die Grenze im Süden müssen, und führte sie in den folgenden Nächten in die Berge.
Eines Tages hören die zur Wache eingeteilten jungen Männer wieder Motorengeräusch. Die Feuer werden mit Sand gelöscht und die Gruppe versteckt sich. Ich bleibe bei meinem Liebsten am Lagerfeuer sitzen. Mir ist nicht wohl zumute. Das Motorengeräusch verstummt. Unser Lager löst sich leise auf. Dann hören wir Schritte näherkommen.
Wir erkennen Wangpoo Tashi Gonpo. Die Begrüßung fällt sehr herzlich aus. Dann müssen wir den Wanpoo über die Geschehnisse in Kenntnis setzen. Der Wangpoo kommt zu dem gleichen Schluss wie Dorje. Auch er will Lon-Wa-Lha jenseits der Grenze neu gründen. Dorje zeigt dem Wangpoo lächelnd den Norbu in seiner Satteltasche und sagt 'Lon-Wa-Lha lebt und wird wieder erstehen'.
Nun fragt der Wangpoo nach seinem Vater dem Wandii, Leonie und Lobsang. Dorje eröffnet ihm, dass sein Vater mit anderen Männern die Soldaten beschäftigt hat, damit die Frauen und Kinder Zeit zur Flucht bekamen. Dann ruft er mit einem schrillen Pfiff Pinak herbei, der zu diesem Zeitpunkt schon einen Yak wie der Teufel reiten kann. Pinak reitet wieder davon, um dann im langsamen Tempo zurückzukommen. Auf dem Rücken des Tieres sitzt nun Leonie im Damensitz und hält ein kleines Bündel im Arm. Kurz darauf liegen sich Leonie und Tashi im Arm, zwischen sich Klein-Lobsang und als Pinak hinzutritt, den Yak an der Leine, umfasst der Wangpoo auch ihn.
Immer mehr Leute nähern sich nun unserer kleinen Gruppe, darunter auch fünf Gestalten, die ihre Köpfe mit Tüchern umwickelt haben. Sie gehen vor Tashi auf die Knie und Nima fragt ihn, ob er sie, Malika und die Mägde des Wandii, Dolma, Sonam und Ming unter seinen Schutz nimmt. Natürlich sagt der Wangpoo zu. Anschließend schickt der Wangpoo Pinak in die Richtung, aus der er gekommen ist. Wenig später landet der Trikopter mit Pinak und den beiden Piloten in unmittelbarer Nähe. Tashi gibt den beiden Piloten den Auftrag, langsam vorauszufliegen und ein geeignetes Gebirgstal zu suchen. Pinak soll dem Tarn mit seinem Yak folgen und ihn nicht aus den Augen verlieren. Dabei soll er auf den Weg achten und ihn der nachfolgenden Gruppe markieren.
Schließlich haben sie dieses Tal gefunden und neue Häuser aus Stein wurden gebaut."
"Ja," nickt Leonie, "Tashi hat den Wangpoo Dorje Rabtern mit Pinak, während des Aufbaus von Lon-Wa-Lha in diesem Tal, auf die Suche nach versprengten Einwohnern der anderen Orte geschickt und ihnen angeboten, sich auch hier in Lon-Wa-Lha niederzulassen.
In einer der ersten Ratssitzungen danach ist Tashi dann von allen Wangpoo zum neuen Wandii gewählt worden."
*
"Pinak, der Stiefsohn von Leonie Yiga, machte zu der Zeit eine Ausbildung bei Wangpoo Dorje Rabtern. Die Beiden waren draußen bei den Yaks. Dorje schickte ihn nach Lon-Wa-Lha, um den Wandii zu alarmieren. Dieser begann sofort die Verteidigung zu organisieren und die Frauen und Kinder wegzuschicken. Pinak ist in Begleitung unseres Laje -Heilers- Dechen Lhundup auf seinem Yak wieder aus der Stadt geritten und hat zusammen mit Dorje von einer erhöhten Position beobachtet, was dort passiert ist. Die feindlichen Soldaten haben die den Jurten nachgebildeten Häuser verbrannt und die Mönche aus dem nahen Kloster getrieben. Sie wurden gefangen genommen und mit den Hubschraubern abtransportiert.
Dorje ist in der darauffolgenden Nacht in das Trümmerfeld geschlichen und hat den Norbu von Lon-Wa-Lha an sich genommen. Am darauffolgenden Morgen hat er die versprengten Menschen ermuntert, sich unter den Bäumen in einem kleinen Wald zu sammeln. Er war sich sicher, dass sie über die Grenze im Süden müssen, und führte sie in den folgenden Nächten in die Berge.
Eines Tages hören die zur Wache eingeteilten jungen Männer wieder Motorengeräusch. Die Feuer werden mit Sand gelöscht und die Gruppe versteckt sich. Ich bleibe bei meinem Liebsten am Lagerfeuer sitzen. Mir ist nicht wohl zumute. Das Motorengeräusch verstummt. Unser Lager löst sich leise auf. Dann hören wir Schritte näherkommen.
Wir erkennen Wangpoo Tashi Gonpo. Die Begrüßung fällt sehr herzlich aus. Dann müssen wir den Wanpoo über die Geschehnisse in Kenntnis setzen. Der Wangpoo kommt zu dem gleichen Schluss wie Dorje. Auch er will Lon-Wa-Lha jenseits der Grenze neu gründen. Dorje zeigt dem Wangpoo lächelnd den Norbu in seiner Satteltasche und sagt 'Lon-Wa-Lha lebt und wird wieder erstehen'.
Nun fragt der Wangpoo nach seinem Vater dem Wandii, Leonie und Lobsang. Dorje eröffnet ihm, dass sein Vater mit anderen Männern die Soldaten beschäftigt hat, damit die Frauen und Kinder Zeit zur Flucht bekamen. Dann ruft er mit einem schrillen Pfiff Pinak herbei, der zu diesem Zeitpunkt schon einen Yak wie der Teufel reiten kann. Pinak reitet wieder davon, um dann im langsamen Tempo zurückzukommen. Auf dem Rücken des Tieres sitzt nun Leonie im Damensitz und hält ein kleines Bündel im Arm. Kurz darauf liegen sich Leonie und Tashi im Arm, zwischen sich Klein-Lobsang und als Pinak hinzutritt, den Yak an der Leine, umfasst der Wangpoo auch ihn.
Immer mehr Leute nähern sich nun unserer kleinen Gruppe, darunter auch fünf Gestalten, die ihre Köpfe mit Tüchern umwickelt haben. Sie gehen vor Tashi auf die Knie und Nima fragt ihn, ob er sie, Malika und die Mägde des Wandii, Dolma, Sonam und Ming unter seinen Schutz nimmt. Natürlich sagt der Wangpoo zu. Anschließend schickt der Wangpoo Pinak in die Richtung, aus der er gekommen ist. Wenig später landet der Trikopter mit Pinak und den beiden Piloten in unmittelbarer Nähe. Tashi gibt den beiden Piloten den Auftrag, langsam vorauszufliegen und ein geeignetes Gebirgstal zu suchen. Pinak soll dem Tarn mit seinem Yak folgen und ihn nicht aus den Augen verlieren. Dabei soll er auf den Weg achten und ihn der nachfolgenden Gruppe markieren.
Schließlich haben sie dieses Tal gefunden und neue Häuser aus Stein wurden gebaut."
"Ja," nickt Leonie, "Tashi hat den Wangpoo Dorje Rabtern mit Pinak, während des Aufbaus von Lon-Wa-Lha in diesem Tal, auf die Suche nach versprengten Einwohnern der anderen Orte geschickt und ihnen angeboten, sich auch hier in Lon-Wa-Lha niederzulassen.
In einer der ersten Ratssitzungen danach ist Tashi dann von allen Wangpoo zum neuen Wandii gewählt worden."
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